Finanzwesir
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08. Dezember 2021
Ehrt Leser F. seine Eltern auf die richtige Weise?
Leser F. schreibt
Ich stehe als 57 jähriger Bundesbeamter kurz vor meiner Pensionierung, da ich mit 62 Jahren vorzeitig unter Abschlägen in den Ruhestand treten will.
Letzten Monat haben meine Schwester und ich in Erbengemeinschaft unser Elternhaus verkauft. Mein Plan mit dem Geld sieht nun folgendermaßen aus.
Ich werde einen Teufel tun und von dem Geld auch nur einen einzigen Cent an die Börse geben. Denn wer sagt mir denn, dass nach 12 Jahren aufwärts nicht auch 12 Jahre abwärts möglich sind ( Beispiel Nikkei 15 Jahre abwärts zwischen 1988 und 2003).
Meine Eltern haben dieses Haus mit eigenen Händen aufgebaut und ich lasse nicht zu, dass die windige Finanzwelt es in Sekundenschnelle wieder abreißt. Stattdessen würde ich die gesamte Summe lieber in Tagesgeld bei mehreren deutschen Banken unter deutscher Einlagensicherung stecken. Wobei mir nicht klar ist, ob die staatliche Einlagensicherung pro Bank oder pro Anleger gilt.
Die "böse Börse" soll mir nun aber doch helfen und den Inflationsausgleich durch einen ETF Sparplan (333 € monatlich) auf den MSCI World bis zum 80. Lebensjahr sicherstellen. Damit hätte ich zwei niedrige Risikoklassen, nämlich Pension und Tagesgeld und eine hohe Risikoklasse mit dem Aktien-ETF. Mir scheint ein Sparplan in dieser Börsenphase sinnvoller als eine Einmalanlage zu sein. Es geht mir wie gesagt nicht um Rendite, sondern um Werterhalt und Inflationsausgleich.
Mich würde nun Deine Meinung zu meinem selbstgebastelten Konstrukt interessieren. Was hältst Du davon? Wo liege ich falsch?
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28. September 2021
Monte Carlo: Rendite aus dem Casino
Nach wie vor eine der größten Hürden: Wie stelle ich mein ETF-Depot zusammen? Hier ein neuer Anlauf von mir um zu zeigen: Die Depotprozente sind nicht der Hebel.
Wir begrüßen
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23. September 2021
Das Klima retten mit ETFs
Zwei auf einen Streich: Das Klima retten und fürs Alter vorsorgen. Ist das möglich?
Die Suche nach "Climate" und "ETF" fördert 31 ETFs zutage. Etliche Regio-ETFs, die das Klima in Deutschland, Japan, Europa oder den USA verbessern möchten, aber auch Klimaderivate des MSCI World sind am Start.
Die 23 Industrieländer waren schon immer ein Eckpfeiler der Altersvorsorge, deshalb ist der MSCI World unser Versuchskaninchen.
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03. September 2021
Ist Leser M. wirklich noch Rebalancing-Jungfrau?
Leser M. bespart monatlich die Kombination 70 % MSCI World / 30 % MSCI Schwellenländer mit 1.800 Euro.
Er will wissen:
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05. August 2021
Die unheilige Allianz
Leser Jörg schreibt
"Die Alpha-Strategie hat bei den Allianzfonds versagt. Für mich ein zu hohes Risiko."
Worum geht es? Die Allianz hat in den USA über Ihre Tochter Allianz Global Invstors die Fondsfamilie "Structured Alpha" aufgelegt.
Diese Familie hatte fünf Mitglieder.
Nach heftigen Verlusten im Corona-März 2020 wurden die beiden Fonds Allianz Structured Alpha 1000 und Allianz Structured Alpha 1000 Plus geschlossen. Die anderen Fonds Allianz Structured Alpha 250, 350 und 500 haben auch stark verloren, wurden aber nicht geschlossen.
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27. Juli 2021
Leserfrage: Bin ich zu aggressiv?
Leser M. schreibt
Ich bespare nun seit über zwei Jahren nur noch zwei ETFs im Sinne entwickelte Welt und Emerging Markets im Verhältnis 70% zu 30%. Als Grunddevise verfuhr ich dabei nach dem Motto "Der richtige Zeitpunkt zum Investieren ist, wenn man Geld zum Investieren hat."
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02. Juli 2021
Risikomanagement mit Professor Lo
Definition Börsenpsychologie
Die Börsenpychologie erforscht, wie Menschen unter hoher Unsicherheit (niemand kennt den Aktienkurs von morgen) weitreichende Entscheidungen (reicht die Altersvorsorge?) fällen. Dazu nutzen die Verhaltensökonomiker mathematische Modelle und verhaltenspsychologische Experimente.
Als ich um die Jahrtausendwende angefangen habe, Aktien zu kaufen, war mir klar: An der Börse geht es ums Geld. Da wird gerechnet und Excel ist das richtige Werkzeug. Gewinne sind Gewinne und Verluste sind Verluste, was brauch’ ich da den Psychokram.
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22. Juni 2021
Anleihen: Keine gute Idee (mehr)?
Zwei Dinge gehören in ein Depot:
- Aktien für die Rendite
- Anleihen für Stabilität und Einkommen
Doch ist das noch so?
Was passiert, wenn man einem Juristen und einem Ingenieur ein Telefonbuch in die Hand drückt und sagt: "Auswendig lernen!"
Der Jurist fragt: "Bis wann?", der Ingenieur: "Warum?"
Wenn Sie als Anleger überleben wollen, müssen Sie sich wie ein Ingenieur verhalten. Fragen Sie immer: "Warum?" Besonders, wenn es sich um "amtliche Ansagen" handelt, die einfach ohne Begründung vor Ihrer Haustür abgestellt werden.
Grundsätzlich gilt das, was Samuel Arbesman in seinem Buch "The Half-Life of Facts" geschrieben hat: Alles, was wir wissen, hat ein Verfallsdatum.
Lassen Sie uns ein wenig containern. Mal sehen, was wir finden.
Anleihen und Aktien im Depot von 1970 bis heute
Assetklassen-Drift von 1970 – 2020, Quelle: Salem Abraham
Diese Grafik stammt aus dem unten eingebundenen Video. Es zeigt die Assetklassen-Drift im Laufe der letzten fünfzig Jahre. In den 70-ger Jahren des letzten Jahrhunderts brachten Anleihen auskömmliche sieben bis acht Prozent vor Steuern und Inflation. Mit anderen Worten: Aktienrendite und keine Schwankungen. Kein klar denkender Mensch fasst da eine Aktie an.
Doch die Zeiten ändern sich. Die Anleihen wurden zum Juniorpartner degradiert. Von hundert Prozent auf zehn Prozent in 50 Jahren. Warum? Kümmern wir uns um den ersten Fakt: Anleihen liefern ein Einkommen. Stimmt das noch?
Anleihen: Der gnadenlose Zinsrückgang
Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen von 1974 – 2021; Quelle: Bundesbank
Am 28. September 1990 betrug die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen sagenhafte 9,21 % (das ist die MSCI-World-Liga). Seit diesem Tag geht es für die deutschen Staatsanleihen nur noch abwärts.
Das bedeutet: Der deutsche Sparer hofft seit 11.189 Tagen – das sind 30 Jahre, 7 Monate und 19 Tage – auf die Zinswende.
Schauen Sie, was aus dem stolzen Zins-Himalaya der 70-ger und 80-ger Jahre geworden ist: Eine kleine blaue Niedrigzins-Pfütze, die sich verschämt am rechten Rand herumdrückt.
Umlaufrendite
Die Umlaufrendite ist die gewichtete durchschnittliche Rendite eines Korbes börsengehandelter Anleihen allerbester Bonität. In unserem Fall besteht der Korb aus deutschen Staatsanleihen aller Restlaufzeiten. Die Umlaufrendite zeigt das Zinsniveau und die großen Zinstrends an und ist das Anleihen-Äquivalent zum DAX.
Anleihen in der Falle: Sinkende Zinsen, steigende Inflation
Rendite bedeutet für uns Anleger: Was bleibt nach Steuern und Inflation über? Die steuerliche Belastung ist individuell, die Inflation ist für alle gleich. Für 10-jährige Staatsanleihen stellt die Bundesbank die längste Zeitreihe zur Verfügung. Inflation und Rendite starten im Oktober 2001:
Inflationsbereinigte Rendite 10-jähriger Bundesanleihen von 2001 – 2021; Quelle Anleihenrendite; Quelle Inflationsraten
Bis zum September 2011 gab es noch etwas zu verdienen, danach schlägt die Inflation die Rendite der 10-jähringen Staatsanleihen. Seit knapp zehn Jahren, das sind 3.546 Tage oder 116 Monate, "Warten auf Godot und die Zinswende".
Zwischenfazit Anleihen und Einkommen
Mit Staatsanleihen – gleich welcher Laufzeit – ist kein Geld mehr zu verdienen. Hier regiert der Niedrigzins. Aber müssen es denn Staatsanleihen sein? Es gibt ja noch andere Anleihetypen. Vielleicht klappt es da besser mit dem Einkommen.
Anleihen jenseits der Staatsanleihen
Kursentwicklung Anleihen in Coronakrise im Vergleich zu MSCI ACWI; Quelle: https://www.justetf.de
Wie sind die einzelnen Anleihetypen durch die Corona-Krise gekommen? Die hellblaue Linie ist der MSCI ACWI (umfasst Industrie- und Schwellenländer). Dieser Index ist unser Maß für den Maximalabsturz.
Assetklasse (alles in Euro) | maximaler Verlust | Kupon (per 8.9.2020)* | WKN |
---|---|---|---|
MSCI ACWI | -29,42 % | n/a | A1JMDF |
—- | —- | —- | —- |
Firmenanleihen kein Investment Grade (Hochzinsanleihen) | -20,28 % | 3,4 % | A1C3NE |
Schwellenländer | -19,66 % | 4,94 % | A0NECU |
Firmenanleihen Investment Grade | -8,35 % | 1,53 % | 778928 |
Staatsanleihen Eurozone | -4,52% | 2,18 % | A0RL83 |
Deutsche Staatsanleihen | -1,17 % | 0,82 % | 628946 |
Kursverluste Anleiheklassen in Coronakrise im Vergleich zu MSCI ACWI; * = gewichteter Anteil der Jahreszinssätze der im ETF enthaltenen Anleihen
Wir sehen:
- Hochzinsanleihen und Schwellenländer: aktienähnliche Verluste, Rendite bestenfalls halb so groß wie bei Aktien. Heutzutage sind drei bis fünf Prozent "Hochzins". In den 80-er Jahren haben grundsolide Staatsanleihen das Doppelte abgeworfen.
- Firmenanleihen: Für weniger als zwei Prozent Ausschüttung kriege ich Schwankungen von knapp 10 %. Das ist kein Stabilitätsanker.
- Euro-Staatsanleihen: Na ja, doll ist nicht. Pro 100 € kriege ich 2 € Zinsen, kann aber knapp 5 € Buchverluste machen. Ist das nicht ein bisschen asymmetrisch in die falsche Richtung?
- Deutsche Staatsanleihen haben halbwegs standgehalten. Aber im Kurs gestiegen sind sie nicht. Das erwarte ich eigentlich von diesen Anleihen. Niedrigzinsen, na gut; aber dann bitte Kurssteigerungen, um die Verluste meiner Aktien auszugleichen. So wie das in der letzten großen Krise passiert ist.
Kursentwicklung Anleihen im Vergleich zum MSCI World in der Subprimekrise; Quelle: https://www.justetf.de
Die Subprime-Krise beginnt im Oktober 2007. Die Kurse beginnen zu bröckeln, ab September 2008 dann der große Ausverkauf. Was machen die Anleihen? Sowohl die Firmen-, wie die Staatsanleihen sind von "Investment Grade"-Qualität und tun das, was man von Ihnen erwartet: Sie steigen im Kurs. Die Firmenanleihen werden zunächst mit nach unten gezogen, bewähren sich dann aber auch als sicherer Hafen.
Warum steigen die Anleihekurse in der Krise?
- In der Krise drängt jeder den sicheren Schuldnern sein Geld auf, das treibt die Preise
- Die sicheren Schuldner beschließen: Na, dann statten wir unsere nächste Anleihe doch mit etwas frugaleren Zinsen aus.
- Wenn das Zinsniveau sinkt, steigen die Alt-Papiere im Kurs. Davon profitieren die Anleger ebenfalls.
Diese Kombination hat die Preise von Qualitätsanleihen in den letzten Jahrzehnten zuverlässig in jeder Krise nach oben getrieben.
Exkurs: Was beeinflusst den Kurs von Anleihen?
Vor allem das Zinsniveau ist verantwortlich für die Kursentwicklung von Anleihen. Hier ein Beispiel.
Sie kaufen für 1.000 € eine Anleihe. Der aktuelle Marktzins liegt bei 2 Prozent und auch die Anleihe wirft jedes Jahr 2 Prozent an Zinsen ab.
Investition | Laufzeit | Kurs | Nominalwert | jährlicher Zins | Marktzins zum Kaufzeitpunkt |
---|---|---|---|---|---|
1.000 € | 5 Jahre | 100 % | 1.000 € | 2 % | 2 % |
—- | —- | —- | —- | —- | —- |
Zahlungsströme:
- jährlich 20 €, in Summe 100 € über die 5 Jahre
- im 5. Jahr zusätzlich die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals von 1.000 €
Nach zwei Jahren fällt der Marktzins auf 1 Prozent.
- Das restliche Ertragspotenzial Ihrer Anleihe: drei Jahre zu je 20 € macht 60 €. Dann wird zurückgezahlt.
- Das Ertragspotenzial der neuen Anleihe: Die neuen Fünfjährigen bringen ein Prozent. Auf drei Jahre gerechnet sind das 30 €.
Jetzt können Sie einen höheren Preis verlangen, denn das Ertragspotenzial Ihrer Anleihe ist höher als das, was ich zurzeit kaufen kann. Für 1.030 € kaufe ich Ihnen Ihre Anleihe ab, für die Sie zwei Jahre zuvor 1.000 € bezahlt haben.
Ihre Bilanz
Zahlungsströme | Summe |
---|---|
Zinszahlung Jahr 1 | 20 € |
—- | —- |
Zinszahlung Jahr 2 | 20 € |
Verkauf | 1.030 € |
Summe | 1.070 € |
Kaufpreis | – 1.000 € |
Bilanz | 70 € Gewinn |
Anleihenkurse steigen, wenn die Zinsen sinken
Investition | Rest-Laufzeit | Nominal-Wert | jährlicher Zins | Markt-Zins | Kurs | Kurswert |
---|---|---|---|---|---|---|
1.000 € | 3 Jahre | 1.000 € | 2 % | 1 % | 103 % | 1.030 € |
—- | —- | —- | —- | —- | —- | —- |
In meinem Beispiel gab es noch Luft nach unten, nur: Wohin sollen die Zinsen noch sinken? Irgendwann ist es für die Banken billiger einen Duck'schen Geldspeicher zu bauen und das Geld einfach zu wiegen anstatt die EZB dafür zu bezahlen das Geld zu verwahren.
Die Niedrigzinsen haben dieses Spiel umgebracht.
Zwischenfazit Anleihen als Stabilitätsanker
Nur deutsche Staatsanleihen taugen als Stabilitätsanker. Alle anderen Anlageklassen schwanken viel zu stark. Aber wenn die Zinsen so darnieder liegen hilft auch ein Triple-A nichts mehr. Sämtliche Kurssteigerungspotentiale sind ausgereizt.
So sitzen die Anleger in der Falle. Sie haben zwei Optionen
- Die Renditewünsche herunterschrauben
- Mehr Schwankungen ins Depot holen (Aktien und Junk-Bonds)
Die Renditewünsche will aber niemand herunterschrauben, also werden Anleihen durch Aktien ersetzt und man redet sich das Ganze schön: Dividenden sind die neuen Zinsen. So sind wir in den letzten fünfzig Jahren von hundert Prozent Anleihen auf zehn Prozent Anleihen gekommen
Worüber wir noch nicht gesprochen haben
Über das Warum. Das war doch der Start unserer Reise: Wir wollten das Warum containern.
Das "Warum verdrängen die Aktien die Anleihen" haben wir geklärt. Aber was ist mit dem Master-Warum:
Aber warum sinken die Zinsen so?
Dieses Warum interessiert uns als Anleger nicht. "Et is wie et is" (erster Paragraph des Kölschen Grundgesetzes). Mehr müssen wir nicht wissen. Alles andere ist wüste Spekulation. Diese ganze Wühlerei in den Makro-Faktoren ist was für den Grill oder den Elfenbeinturm.
Makro-Faktoren? Ja, so nennen die VWLer das, wenn Sie beim Grillen ganz kühn Trumps Tweets, Chinas Corona-Maßnahmen und Deutschlands Defizit zu einem Zinskomplott gegen den deutschen Sparer verrühren. Sicher eine coole Story, intellektuell aufregend; aber auch hier gilt das alte Traderwort: Willst Du recht haben oder Geld verdienen?
Als Anleger können wir entweder in alten Zeiten schwelgen oder uns auf das besinnen, was unsere Spezies von den Savannen Afrikas bis in den letzten – oft sehr kalten und unwirtlichen – Winkel dieses Planeten gebracht hat: Wir passen uns einfach an und verfrachten die fünfzig Jahre gültigen Glaubenssätze bezüglich Anleihen in den Container, denn
"Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei".
Fazit
- Vor 50 Jahren: Anleihe = aktienähnliche Renditen, null Schwankungen
- Heute: Anleihe = null Rendite, aktienähnliche Schwankungen
Und jetzt? Das habe ich mich auch gefragt. Die einzige Anlageklasse, die mir - konstruktionsbedingt - sinnvoll erscheint sind Alpha-Fonds
Hintergrund-Infos
In diesem Video diskutiert Salem Abraham, ein Börsenveteran mit 30-jähriger Tradingerfahrung, das Thema "Niedrigzinsen und Assetklassen-Drift".
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17. Juni 2021
Vom Alpha-Leugner zum Trendfolger
In meinen Seminaren und auf dem FinCamp wurde ich immer wieder darauf angesprochen: "Was kann man tun, um die Schwankungen im Depot zu verringern?"
Meine Antwort: Verwässern. Schütten Sie so lange Tagesgeld in die Renditesuppe, bis Sie die Schwankungen des gesamten Depots aushalten. Eine kleine Überschlagsrechung zeigt:
Ein Depot, dass maximal 20 Prozent verlieren darf, besteht zu 60 % aus Tagesgeld.
Vor Steuern bringt Tagesgeld 0,2 %, ETFs liefern 9 %.
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14. Juni 2021
Alpha – der Heilige Gral der Überrendite. Leider vom Aussterben bedroht.
Wenn ich mit meinem MSCI World 7 % in einem Jahr verdiene und Sie mit sorgfältig ausgewählten Aktien internationaler Großunternehmen 8 % Rendite erzielen, dann beträgt Ihr Alpha 1 %.
Wenn ich dagegen überall rumerzähle, dass mein MSCI World Ihr Tagesgeldkonto vernichtend geschlagen hat, dann ist das kein Alpha, sondern der falsche Benchmark. Deshalb die Frage: Was ist dieses Alpha denn?
Alpha ist schwer zu fassen und wird kontrovers diskutiert. Aber: Hegel hilft! Sein Ansatz: Eine Sache lässt sich am besten begreifen, wenn alle Aspekte beleuchtet werden. These plus Antithese ergibt die Synthese.
- Die These (verfasst am 28. März 2017): Das Alpha versiegt. Darum geht es in diesem Artikel.
- Die Antithese (geschrieben am 16. Juni 2021): Alpha gibt es genug. Diese Position vertrete ich im Artikel Alpha-Quellen - wie zuverlässig sprudelt die Überrendite?
- Die Synthese: Wie kann Alpha gleichzeitig sprudeln und versiegen? Die Alpha-Synthese.
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Die Seminarreihe: Passiv investieren mit ETFs. Werden Sie zum souveränen Selbstentscheider.
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