03. Oktober 2014
Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW40 / 2014)
Diese Woche haben mir diese Artikel in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre besonders gut gefallen.
Markt-Timing funktioniert nicht
Lars Hattwig von "Finanziell umdenken!" zeigt, warum Privatanleger bei Überraschungen kaum eine Chance haben. Bevor wir Privaten die Nachricht vom Kurssturz einer Aktie erhalten, haben die Hochfrequenzhändler die Sache schon längst unter sich ausgemacht. Mein Artikel "Private Geldanleger sollten lieber passiv investieren statt zu traden" schlägt in dieselbe Kerbe.
Mornigstar zeigt am Beispiel der Rentenfonds von Templeton, warum Markt-Timing sich nicht lohnt. Morningstar beschreibt dieses Schaubild.
Was die Rendite zusätzlich versaut, sind die Vertriebsaktionen der einzelnen Fonds. Immer, wenn ein Fonds einen guten Lauf hatte, trommelt das Management verstärkt. Die meisten Anleger steigen also ein, wenn der Fonds bereits gut gelaufen ist und fallen dann dem Sprichwort "Die Bäume wachsen nicht in den Himmel" zum Opfer.
Was tun, wenn Markt-Timing nicht funktioniert?
Die Blogger der Ökonomenstimme raten dazu einfach lustvoll anzulegen. Sie denken die Theorie des passiven Investierens konsequent zu Ende. Die Kernaussage ihres Artikels:
"Man kann den Markt nicht schlagen – aber man kann auch nicht schlechter als der Markt sein, abgesehen von den Transaktionskosten. Unsere Anlagestrategie ist deshalb das "Lustvolle Investieren": Machen Sie an der Börse, was Ihnen Spaß macht, es kostet Sie nichts. Aktien von gut geführten, hoch profitablen Firmen oder aus Erfolgsländern bieten risikobereinigt keine besseren Renditen als Aktien von schlecht geführten Firmen mit Verlusten oder aus Krisenländern. All die positiven und negativen Erwartungen stecken schon in den heutigen Aktienpreisen.
Es ist deshalb nicht nur unmöglich, besonders gute Anlagemöglichkeiten zu identifizieren, sondern auch, besonders schlechte systematisch zu meiden."
Deshalb: Kaufen Sie doch, was sie wollen. Sie googlen täglich: Kaufen Sie Google-Aktien. Sie essen gerne Milka-Schokolade, dann packen Sie Aktien von Kraft Foods in Ihr Depot.
Eine originelle Strategie; Christian Kirchner hat letzte Woche in seinem Artikel "Click, Daddel & Spar" etwas Ähnliches vorgeschlagen.
Sich aufregen und fliehen bringt jedenfalls nichts: Schweizer Banker ärgern sich über emotionale Kunden. Ja, wer hätte das gedacht, auch die Reichen wollen fette Rendite ohne Risiko, und wenn die Kurse gen Süden gehen, werden sie "emotional" (Euphemismus für panisch) und steigen überhastet aus. #besserPassivInvestieren
Und sonst so?
Um das Thema P2P-Kredite schleicht der Finanzwesir schon längere Zeit herum wie die Katze um den heißen Brei. Alle, die ebenfalls mit dem Thema P2P-Kredite liebäugeln, sollten den Artikel "Aktuelle Ergebnisse von 2 Jahren Anlage in Bondora P2P Kredite" lesen.
Der Blicklog zeigt, dass Nachhaltigkeit oft nur eine verschleiernde Werbefloskel ist. Auch der Finanzwesir hat vor einiger Zeit die Frage gestellt "Soll ich mein Geld nachhaltig anlegen?"
Die einzig brauchbare Story rund um den Börsengang von Zalando kommt von Christian Kirchner von Menschen.Zahlen.Sensationen. Ebenfalls lesenswert die – erfreulich kurze – Analyse des Rocket-Börsengangs vom gleichen Autor.
Zum Abschluss ein Video vom Zendepot: Bangemachen gilt nicht – Holger Grethe, der Yul Brynner unter den Finanzbloggern, zum Thema Fachsprache im Finanzbereich.