26. Februar 2014
Welche Kontoarten gibt es?
Girokonten
Das Standardkonto, der Dreh- und Angelpunkt der persönlichen Finanzen. Gehalt kommt rein, Lebenshaltungskosten gehen raus. Geld im Kreisverkehr, deshalb Giro, kennt man ja vom Giro d’Italia. Ein Girokonto muss kostenfrei sein. Schließlich gibt’s keine Zinsen. Der Bank schadet das nicht. Für Banken ist ein Girokonto kein Geldbringer, sondern der Mühlstein, den man dem Kunden um den Hals hängt, damit er nicht abhaut.
Heute Telekom, morgen Vodafone. Kein Problem und die Telefonnummer nehm’ ich mit … Schon mal eine Kontonummer von der A-Bank zur B-Kasse mitgenommen?
Außerdem verdient die Bank enorm am Dispo. Keine Guthabenzinsen zahlen, aber bis zu 14,75 % Dispozinsen verlangen, ist ein gutes Geschäft (Quelle Finanztest 9/2013)
Für Girokonten gilt: Keine Zinsen, keine Gebühren, alles andere ist ein schlechter Deal.
Tagesgeldkonten
Für das, was am Ende des Monats vom Geld noch übrig ist. Worauf ist zu achten: Hohe Zinsen natürlich. Aber nicht gierig werden. Das Tagesgeldkonto ist ein Geldpuffer, kein Geldspeicher. Hier lagert inflationsgeschützt die schnelle finanzielle Eingreiftruppe.
Waschmaschine plötzlich kaputt, der TÜV sagt: Erst Werkstatt, dann Plakette! Ein Fall für das Geld vom Tagesgeldkonto.
Das bedeutet, Sicherheit geht vor Maximalzins. Suchen Sie sich eine seriöse Bank, die dauerhaft gute Zinsen bietet. Lockangebote mit Megazins für 6 Monate und danach nur Magerkost taugen nichts. Dann lieber auf 0,2 % verzichten und Ruhe an dieser Front.
Wenn die Bank den entsprechenden EU-Regularien unterliegt, sind 100.000 Euro im Falle eines Falles sicher. Ob sicher in diesem Fall bedeutet „Sicher wie in Fort Knox“ oder sicher wie in „Die Rente ist sicher“, wird sich dann zeigen.
Aber 100.000 Euro haben auf einem Tagesgeldkonto nichts verloren. Aufs Tagesgeldkonto gehören die klassischen zwei bis drei Bruttomonatsgehälter als Liquiditätsfeuerwehr. Summen, die darüber hinaus gehen, müssen investiert werden und gehören nicht auf ein Tagesgeldkonto.
Das Festgeldkonto
Das Festgeldkonto ist der große Bruder des Tagesgeldkontos. Während Sie beim Tagesgeldkonto das Geld täglich abziehen können, verpflichten Sie sich beim Festgeldkonto, der Bank das Geld für einen festen Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Dafür erhalten Sie höhere Zinsen. Dieser feste Zeitraum kann zwischen 3 Monaten und 10 Jahren liegen. Auch für Festgeldkonten gilt: Die Bank sollte den entsprechenden Regularien zur Einlagensicherung unterliegen, sonst ist das Geld bei einer Bankpleite weg. Je länger Sie der Bank Ihr Geld zur Verfügung stellen, umso genauer sollten Sie hinsehen.
Meine persönliche Meinung: Festgeldkonten sind letztendlich eine Wette auf die Bonität einer Bank. Welche Schläge der Einlagensicherungsfonds erträgt, bevor er zusammenbricht, hat bis jetzt noch niemand getestet. Wir haben in Zypern gesehen, dass Sparergelder nicht mehr sakrosankt sind. Deshalb würde ich keiner Bank mein Geld für mehr als zwei Jahre anvertrauen.
Das Verrechnungskonto
Das Verrechnungskonto ist der siamesische Zwilling des Wertpapier-Depots. Ein Depot kann nur Wertpapiere (Aktien, Anleihen, Fonds etc.) enthalten. Sämtliche Geldflüsse werden über das Verrechnungskonto abgewickelt.
- Wenn Sie Wertpapiere kaufen, bucht die Bank die Kaufsumme vom Verrechnungskonto ab.
- Wenn Sie Wertpapiere verkaufen, transferiert die Bank die Verkaufssumme auf das Verrechnungskonto.
- Anfallende Zinsen oder Dividenden landen ebenfalls auf dem Verrechnungskonto
Zinsen gibt es keine, da dieses Konto als reiner Verschiebebahnhof fungiert.