03. Juni 2022
Unsicherheit, Krieg, Krise - was tun als ETF-Investor?
Für alle, die nicht dabei sein konnten hier der Vortrag, den ich auf der Invest 2022 gehalten habe.
Grundsätzlich haben Sie als Anleger drei Optionen
- Alles aussitzen - erfordert konsequente Medienabstinenz. In meinen Augen nur für eisenharte Contrarians geeignet. Man hat Twitter, Youtube, Instagram und alle Qualitätsjournalisten gegen sich.
- Verwässern - einfach so viel Tagesgeld ins ETF-Depot kippen, bis die Schwankungen erträglich sind. Gibt dann aber keinen Rendite-Rioja mehr sondern eine dünne Schorle.
- Bessere Diversifizierung - auf in die kognitive Dissonanz. Andere Anlageklassen sind aktiv, kosten mehr oder verstoßen sonst wie gegen die Gebote des passiven Buy & Hold.
Ich beleuchte die Vor- und Nachteile der einzelnen Strategien. Beispielsweise die Unfähigkeit der meisten Anleger ihr Depot als Ganzes zu begreifen. Jede einzelne Zeile wird kritisch begutachtet und bei Nichtperformance verbannt. Diese Strategie zerstört zuverlässig die Diversifizierung. Letztlich betreibt man Performance Chasing und hat so immer die Produkte im Depot, die gestern gut waren. Zukunftsfähig ist das nicht.
Aber letztlich - Rheinländer bleibt Rheinländer - bin ich bullish für die Menschheit als Ganzes. Der Rezenzeffekt sorgt ja dafür, dass wir immer glauben: "Die aktuelle Krise ist die größte Krise". Dabei vergessen wir gerne, was wir schon alles überstanden haben. Die alten Krisen verblassen. Und irgendwann wird auch die Krise von heute verblassen.
Strategischer Optimismus bedeutet aber nicht die taktische Vorsicht zu vernachlässigen. Jeder ist aufgerufen sich zu überlegen, wie er sich möglichst wenig Blessuren aus unschönen Trends herauswindet.
Die Börse Stuttgart hat meinen Vortrag aufgenommen. Den ersten Teil hostet die Börse auf ihrem Youtube-Kanal, der zweite kommt von mir.