23. Februar 2014
Kosten der verschiedenen Fondsklassen
Aktiv gemanagte Fonds
Hier exekutieren hoch bezahlte Finanzspezialisten ihre ganz spezielle ‒ oft sehr geheime ‒ Investmentphilosophie. In vielen Meetings und unter massivem Excel-Einsatz werden Wertpapiere bewertet, neu bewertet, segmentiert, in Listen eingeteilt und dann entweder gekauft oder nicht gekauft.
Manchmal steigt der Kurs des gekauften Wertpapiers dann nach dem Kauf und manchmal fällt er. Warum sich der Kurs so entwickelt hat, wird Ihnen jeder Fondsmanager im Nachhinein schlüssig erklären können.
Fondsklasse | durchschnittliche jährliche Kosten* |
---|---|
Aktienfonds | 2,1 % |
Rentenfonds | 0,9 % |
Mischfonds ausgewogen | 1,6 % |
*Die Kosten beziehen sich auf die gesamte Anlagesumme
Passive Fonds
Passive Fonds, auch ETF genannt, folgen keiner speziellen Investmentphilosophie, sondern bilden stur einen bestimmten Index nach. Ändert sich die Zusammensetzung des Index, zieht der Fonds nach. Deshalb sind diese Fonds so preisgünstig. Das Beispiel eines exotischen ETFs, der den Index „MSCI Emerging Markets Small Cap“ abbildet, also in Aktien kleiner Firmen investiert, die ihren Sitz in Schwellenländern wie China, Indien oder der Türkei haben, zeigt: Selbst diese Nischen-ETFs kosten weniger als ein gemanagter Rentenfonds. Wobei sich die Frage stellt: Was gibt’s bei einem Rentenfonds groß zu managen?
Die breit investierenden Dickschiffe der Branche sind bereits für eine Jahresgebühr von 0,2 % bis 0,4 % zu haben. Diese Fonds investieren weltweit oder europaweit in solide Firmen wie Coca Cola, Microsoft, BASF oder Daimler.
ETF steht dabei für Exchange Traded Funds, also börsengehandelter Fonds.
Fondsklasse | durchschnittliche jährliche Kosten* |
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ETF Aktien weltweit | 0,3 % |
ETF Aktien Europa | 0,2 % |
ETF Aktien kleine Firmen | 0,35 % |
ETF Aktien kleine Firmen, Schwellenländer | 0,7 % |
ETF Staatsanleihen | 0,1 % |
ETF Pfandbriefe | 0,15 % |
ETF Unternehmensanleihen | 0,2 % |
*Die Kosten beziehen sich auf die gesamte Anlagesumme
Fazit
ETFs kosten vielfach nur ein Zehntel dessen, was aktiv gemanagte Fonds verlangen. Diese Differenz muss ein Fondsmanager erst einmal erwirtschaften, und zwar kontinuierlich, Jahr für Jahr.
Für uns Anleger stellt sich die Situation so dar:
- Die Kosten eines aktiven Fonds haben wir mit Sicherheit zu zahlen.
- Für die bessere Performance des Fonds müssen wir jedes Jahr beten. Schafft’s der Fondsmanager oder schafft er es nicht? Wir stehen an der Seitenlinie und können nichts tun.