30. Juni 2014
Ich will reich werden
„Reich werden“, „Reichtum“, „Vermögen bilden“, „Finanzielle Freiheit“ oder „Wohlstand“ – das sind einige der Suchwörter, über die Besucher auf diese Website gelangen.
Bis jetzt gibt es einige Artikel, in denen diese Wörter auftauchen, aber der Grundsatzartikel zum Thema Reichtum ist noch nicht geschrieben. Das will ich mit diesem Artikel nachholen.
Stellt sich die Frage “Wie werde ich reich?“
Bevor wir uns dieser Frage zuwenden, würde ich gerne klären, “Warum will ich reich werden?“.
Warum will ich reich werden?
Es gibt drei Gründe, wohlhabend werden zu wollen.
1. Reich werden um des Reichtums willen
Wie Dagobert Duck einmal täglich ein Bad im Geldspeicher nehmen, aber ansonsten in Kik-Klamotten rumlaufen. Dieser Reichtumstyp möchte möglichst viele Talerchen sein eigen nennen.
2. Reich werden, um viel Geld ausgeben zu können
Wie Mario Adorf als Heinrich Haffenloher in Kir Royal „Ich scheiß dich so was von zu mit meinem Geld“. Viel Geld, viel Prestige.
3. Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit
Wenn das passive Einkommen Ihre Ausgaben übersteigt, ist Ihr Vermögen so groß geworden, dass Sie arbeiten gehen können, aber nicht müssen.
Ich finde den dritten Weg besonders attraktiv. Für die ersten beiden Varianten sind hohe Einnahmen zwingend notwendig. Wer sich für den Weg der finanziellen Unabhängigkeit entscheidet, braucht solide Einnahmen, kann aber auch an seinen Ausgaben drehen. Es geht um die Balance von Einnahmen und Ausgaben. Dieses Ausbalancieren ist den ersten beiden Reichtumstypen verwehrt.
Der erste Typ wird sonst unglücklich und der zweite hat hohe Ausgaben.
Nur der dritte Reichtumstyp macht frei. Der erste hat immer Angst, jemand könne ihm seine Taler wegnehmen, und der zweite muss immer neue Kohle nachlegen, damit das Strohfeuer seiner Ausgaben weiter lodert.
Das ist meine persönliche Meinung und keine moralische Wertung. Zumindest der zweite Typ ist volkswirtschaftlich gesehen durchaus wertvoll, schließlich hält er den Geldkreislauf in Schwung und lässt auch andere an seinem Wohlstand teilhaben.
Wie komme ich zu Reichtum?
Auch hier gibt es drei Varianten. Schockartiger Reichtum und langsam aufgebautes Vermögen.
Lottogewinn
Sehr selten, aber wenn er eintritt, der ultimative Reichtumsschock. Gestern noch arm wie eine Kirchenmaus, heute in Samt und Seide gekleidet und morgen oft schon wieder arm wie eine Kirchenmaus.
Erbe
Wenn es nicht der sprichwörtliche reiche Erbonkel aus Amerika ist, dann kommt ein Erbe nicht so überraschend wie ein Lottogewinn. Im Allgemeinen sind die vererbten Summen auch nicht so schwindelerregend hoch wie beim Lotto. Trotzdem auch hier: Schlagartige Wohlstandsvermehrung und die Frage: Was tun mit dem Geld?
Selbst erarbeitet
Simpel, aber mühsam. Man muss einfach weniger ausgeben, als man einnimmt. Das ist das ganze Geheimnis reicher Leute. Reiche Leute sind reich, weil sie sparen und investieren.
- Sparen = weniger ausgeben, als man einnimmt
- Investieren = das Geld anlegen, damit es mehr wird
Wie bleibe ich reich?
Indem ich auf Dauer weniger ausgebe, als ich einnehme.
Warum ist es so schwierig, reich zu werden?
Was steckt hinter dem Satz „Ich will reich werden?“
Wie wird man reich? Ich denke, man wird reich, wenn man sich mit Geld und wirtschaftlichen Zusammenhängen gut auskennt. Viele Prokon-Anleger haben sich nie Gedanken darüber gemacht, ob das Prokon-Geschäftsmodell überhaupt in der Lage ist, die versprochenen Renditen grundsätzlich zu erwirtschaften. Hier geht es nicht um Finanz-, sondern um Wirtschaftswissen. Es geht um mehr, als den Vergleich von Tagesgeldzinsen. Man muss ein grundlegendes Verständnis dafür entwickeln, wie der denn so läuft, der Business-Hase.
„Ich will reich werden“ bedeutet immer auch „Ich will reich bleiben“. Langfristiger Erfolg ist in jedem Lebensbereich auf Wissen und harte Arbeit zurückzuführen.
Warum ist Michael Schumacher so ein guter Rennfahrer gewesen? Weil er mit den Mechanikern noch über die letzte Schraube diskutiert hat.
Warum wurde Cristiano Ronaldo 2013 zum Weltfußballer des Jahres gewählt? Weil er in seiner Jugend noch Ecken getreten hat, als die anderen Mitspieler längst unter der Dusche verschwunden waren.
Reich werden ist Knochenarbeit
Wie Schumi und Ronaldo braucht ein „Reich-werden-Woller“ Disziplin und Ausdauer. Dazu kommt aber noch eine dritte Komponente, die das Ganze so extrem schwer macht. Das Nachdenken über Geld und Finanzkonzepte ist unglaublich abstrakt. Man kann den ganzen Tag über sein Geld nachdenken (wird von führenden Finanzmoguln sehr empfohlen)
„Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten.“
John D. Rockefeller I
und hat am Ende nicht viel vorzuweisen. Ein Handwerker ist stolz auf die geflieste Wand, Schumi war als erster im Ziel und Ronaldo hat ein Tor geschossen. Selbst jemand wie ich, der bloggt, kann auf eine URL und einen Text verweisen.
Wer über seine Finanzen nachgedacht hat, hat entweder nur einen Plan im Kopf oder einige Punkte auf einem Blatt Papier notiert.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Nachdenken über Geld ist echt Scheiße.
Man murkst den ganzen Tag herum. Plant, kalkuliert in Excel, sucht sich Produkte, nur um dann festzustellen, dass die ganze Sache nicht hinhaut und man von vorne anfangen kann. Der Fachmann nennt das einen „iterativen Prozess“, ein Euphemismus für „90 % ist für den Papierkorb“.
Abends nach der Arbeit ist der falsche Zeitpunkt, um mit diesem Thema anzufangen. Finanzplanung ist kein „Zwischen-Tür-und-Angel-Thema“, sondern verlangt den ganzen Mann beziehungsweise die ganze Frau.
Dazu kommt: Die ganze Finanzplanung spielt sich in der Zukunft ab. Man erntet die Früchte seines Erfolgs erst Jahrzehnte später. Das verlangt eine große Vorstellungskraft und eine hohe Frustrationstoleranz. Wer reich werden will, muss sehr langfristig denken. Das ist schwer. Aber wenn reich werden einfach wäre, wären wir alle reich, und dann wäre reich sein nichts besonderes mehr.
Oder, um es mit Felix Dennis, dem britischen Unternehmer und Poeten, zu sagen:
„Um reich zu werden, musst Du Dich verhalten wie ein Jäger. Du musst ein Jäger werden.“
Felix Dennis
Reich werden ist vor allem eine mentale Sache
Schon Buddha wusste:
„Von der Art des Denkens hängt alles ab.
Vom Denken geht alles aus, wird alles gelenkt und geschaffen. Wer schlecht redet oder handelt, dem folgt Leid wie das Rad den Hufen des Zugtieres.“
Buddha
Reichtum fängt – wie jede Spitzenleistung – im Kopf an. Wer ein klares Ziel vor Augen hat, der erträgt die Strapazen des Weges besser. Reich werden bedeutet immer auch sparen. Und wer spart, muss die mitleidigen Blicke der Anderen „kannst dir nichts leisten, armer Kerl“ ertragen. Diesen Mangel an Sozialprestige erträgt man nur, wenn man weiß, warum und wofür. Reich werden bedeutet auch immer, ein Stück weit eine Außenseiterrolle einzunehmen. Man exponiert sich und tut Dinge anders, als die breite Masse.
Aber es lohnt sich, denn
„Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.“
John D. Rockefeller I
Was soll ich tun?
Mein Ratschlag: Finden Sie heraus, welcher Reichtumstyp Sie sind. Was motiviert Sie, bei diesem Spiel mitzumachen? Sind Sie eher der Typ 1, dem ein gut gefüllter Geldspeicher Sicherheit gibt. Es muss ja nicht die Dagobert‘sche Jagd nach dem Titel „reichster Mensch der Welt“ sein, aber würden Sie die Gleichung „mehr Vermögen = mehr Sicherheit“ unterschreiben?
Sind Sie Typ 2? Ordentlich Geld ranschaffen und dann „Yeah – Partyschwein“.
Oder wollen Sie bloß Ihre Ruhe und Unabhängigkeit?
Wenn Sie Ihre Schublade gefunden haben, stellt sich die Frage: Wie wollen Sie Ihr Ziel erreichen? Lotto spielen, erben oder arbeiten und sparen?
Der Rest ist Umsetzung. Das Motto gibt dabei General Patton vor.
„Gehe kalkulierte Risiken ein. Das ist ganz anders, als überstürzt zu handeln.“
George S. Patton
Nachtrag
Die Kosten im Griff zu haben, hilft natürlich auch beim Reich werden. Dazu muss man sich noch nicht einmal besonders einschränken, sondern nur die Dinge nicht kaufen, die man sowie so nie benutzen würde.