Leserfrage: Was tun mit finanziellen Altlasten?
Leser C. fragt
Ich werde nur neu freiwerdende Mittel selbst in ETFs anlegen, die "Fehler der Vergangenheit" bleiben mir wohl erhalten: Ich habe eine selbst genutzte Immobilie, Renten- und Lebensversicherungen (zu alten Konditionen mit relativ hoher Zinszusage), einen kleinen Riestervertrag wegen der Förderung und ein selbst zusammengestelltes Sammelsurium aus Aktien, Fonds und ETFs (meist aus Zeiten vor 2009 deren steuerfreie Gewinne ich nicht riskieren möchte).
Sicher haben einige deiner Leser, die sich für das Thema interessieren und früher andere Entscheidungen getroffen haben, ähnliche Fragen an dich.
Welchen Weg würdest du einschlagen? Bist du auch erst später deiner Strategie gefolgt und hast alte Anlageentscheidungen angepasst?
Der Finanzwesir antwortet
Grundsätzlich gilt natürlich das, was ich im Artikel "Wie ich E.ON mal 5 Euro schenkte oder: Richtig Schluss machen" geschrieben habe.
Konkret auf diese Leserfrage bezogen: Jetzt alles vom Tisch zu fegen, ist Unsinn. Ich würde auch nicht von "Altlasten" oder "Fehlern der Vergangenheit" reden, sondern Folgendes tun:
Machen Sie sich klar, dass Sie mit zwei Psycho-Effekten kämpfen:
- Der Anker-Effekt. „Ich habe damals aber x Euro für diese Aktie bezahlt, darunter gebe ich sie nicht mehr her.“ Letztendlich geht es darum: Es gibt Zahlen aus der Vergangenheit, an denen man seine Entscheidung festmacht.
- Der Sunk-costs-Effekt. Das sind Kosten, wie Provisionen, die einfach weg sind. Egal, was Sie machen, dieses Geld kommt nicht mehr zu Ihnen zurück. Von daher dürfen sie bei einer Entscheidung zwischen zwei Optionen keine Rolle spielen.
Diese beiden Bastarde können Sie nur mit Bleistift und Papier, beziehungsweise Excel, austricksen.
Ihre Aufgabe
Ziehen Sie Bilanz. Wo stehen Sie finanziell und wo wollen Sie hin? Das Leben hat Sie aktuell an diesen Punkt geführt, und so schlecht ist das ja bis jetzt nicht gelaufen. Eine Immobilie plus Lebensversicherungen (im Plural!) und ein Aktien-Depot sieht für mich nicht nach Erfolglosigkeit aus.
Nun soll ein neuer Kurs gesteuert werden.
Prüfen Sie deshalb alle Engagements, ob sie noch zu Ihnen passen oder nicht. Wenn nicht: abstoßen, ansonsten behalten.
Deshalb sollten Sie Ihre bisherigen Engagements nicht einfach pauschal als "Fehler der Vergangenheit" verdammen. In dem Sammelsurium kann sich noch die eine oder andere Perle verstecken.
Sehen Sie es wie die Sanierung eines alten Hauses. Die Elektrik und die Heizung reißt man raus, aber den wunderbaren 80 Jahre alten Parkettboden schützt man. So hat man nachher ein Haus mit Flair und einer bezahlbaren Gasrechnung.
Es gilt, die bestehenden Produkte zu prüfen und dann sinnvoll in die neue Strategie einzubauen.
So habe ich das gemacht. Macht eine Menge Arbeit, lohnt sich aber. Da ich kein Hamster bin, sondern gut loslassen kann, habe ich bei dieser Säuberungsaktion eine Menge Positionen aus dem Depot gefegt und auch die eine oder andere Geschäftsbeziehung gekündigt.
Aber das ist eine Typfrage. Hier gibt‘s kein gut oder falsch. Ich bewerte eine Anlageform nicht nur nach finanziellen Kriterien, sondern auch nach dem operativen Aufwand, den sie verursacht.
Am härtesten wird es sicher sein, das Depot vorurteilsfrei zu prüfen. Die beiden Worte "steuerfrei" und "Gewinne" schalten jedes Gehirn zuverlässig ab. Bleiben die Gewinne überhaupt erhalten?
- Wenn die Firmen schlecht wirtschaften, sinken die Kurse und die Gewinne schmelzen dahin.
- Die Regierung kann jederzeit das Steuerprivileg kassieren. Ich wundere mich immer wieder über das Vertrauen in die Kontinuität unserer Regierungen. Wer die letzten zehn bis zwanzig Jahre Revue passieren lässt, wird feststellen: In den beiden Dekaden ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben, wenn es um die steuerliche Behandlung von Kapitalanlagen geht. Warum soll sich das in Zukunft ändern?
Ok, also verkaufen?
Nein, nicht verkaufen, sondern eine Liste aller Risiken aufstellen, diese dann bewerten und danach entscheiden.
Was die Versicherungen angeht: Auch hier würde ich prüfen, inwieweit diese Produkte noch passen und dann entweder
- weiter einzahlen
- weniger einzahlen (bis beitragsfrei stellen)
- verkaufen
Das Allerwichtigste: Murmeln Sie immer wieder den aus Star Wars bekannten Spruch: "C., prüfe Deine Gefühle!"
Die Kobra im Reptilienhirn wartet nur darauf, blitzschnell vorzustoßen und die Kontrolle zu übernehmen.
Das Einzige, was die Kobra fürchtet, wie der Vampir den Holzpflock, ist die Schriftform.
Zum Weiterlesen
Wie ich E.ON mal 5 Euro schenkte oder: Richtig Schluss machen
(awa)
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Kommentare
Barbaz sagt am 21. Juli 2015
Mr. Money Mustache hatte grade den Artikel "If You Wouldn’t Buy it, You Should Probably Sell it". Finde heraus, was du für den Verkauf einer Anlage bekommen würdest und dann frage dich, ob du dieses Geld lieber in exakt diese Anlage oder eher in etwas anderes investieren würdest.
Marco sagt am 21. Juli 2015
Es heißt immer, Investieren sei kein Hexenwerk. Und das mag stimmen, für den der den Stift bereits in den Händen hält und mit der Schriftform vertraut ist.
Gäbe es da nur nicht diese behavioural finance und die Schwierigkeit endlich den Stift in die Hand zu nehmen.
Da wir alle nicht frei von Fehlern sind, begrüße ich Artikel dieser Art. Sie helfen an sich selbst zu arbeiten. Und geben ein wenig mehr Gespür für den Umgang mit der eigenen Wahrnehmung.
Auf dem Blog von Marco gibt es hierzu diesen Artikel: Compounding Wealth
Ric sagt am 23. Juli 2015
Ich denke wichtig ist es, sich erst einmal wirklich darüber klar zu werden, wo man steht und wohin man will. Es gilt zu Analysieren, welche Produkte man überhaupt hat und wie viel Geld in den jeweiligen Produkten steckt?
Dann sollte man schauen, wie hoch ist der Verlust bei der Kündigung der Verträge und wie lange dauert es, bis man an sein Geld kommt. Das ist der erste Schritt zur Selbstverantwortung bei Investitionen.
Wenn die Verzinsung stimmt, macht es dann wirklich Sinn, alles mit Verlust zu kündigen. Ich würde wirklich jede einzelne Position separat betrachten und separat entscheiden. Wichtig ist es, als erstes Selbstverantwortung für seine Investitionen zu übernehmen und die Verantwortung nicht den Versicherungen zu übertragen, sondern selbst zu entscheiden.
Viele Grüße Ric
Auf dem Blog von Ric gibt es hierzu diesen Artikel: Selbstverantwortung
R, fast 50zig sagt am 23. Juli 2015
Finanzielle Altlasten,
Der Weg ist das Ziel - hat man das Ziel erreicht ergeben sich automatisch neue Ziele. (z.B. halten des alten Ziels) oder wie in dieser Frage Strategieänderung ?
Ich betrachte alte Renten / Lebensversicherung keinesfalls als finanzielle Altlasten.
Als ich 1982 meine Lebensversicherung abschloss gab es noch keinen DAX geschweige den ETF, nur wenige Fonds.
(DAX Einführung 1. Juli 1988). Die Aktienkultur sofern es Sie gibt, war auf wenige „Reiche“ geschränkt, die Kosten zu dieser Zeit sehr hoch.
Ich betrachte diese Entscheidungen als Zeichen/ Anlage der Zeit!
Man entschloss sich zu dieser Anlageform weil es in dieser Zeit nichts besseres gab. (Sicherheit, Altersanlage usw.).
Die garantierte Rendite / Verzinsung (bei meiner Lebensversicherung 5,1%), hier würden sich viele heutzutage die Finger danach lecken. (wird vielleicht wieder mal anders)
Bei der selbst genutzte Immobilie sieht es genauso aus, hat Vor und Nachteile,
Aber die Entscheidung hierzu als Altlast zu sehen, ist falsch.
Richtig wäre die getroffene Entscheidung zu hinterfragen ob heute, für die momentane und zukünftige Lebenssituation die selbst genutzte Immobilie noch richtig ist? Größe? Kosten? Alters tauglich?Kinder aus dem/der Wohnung/Haus?kleinere selbst genutzte Immobilie sinnvoller ?........
Sehen Sie sich als glücklich an, überhaupt solche Entscheidungen/Überlegungen treffen zu dürfen.
Viele würden sich freuen wenn Sie vor solchen Luxus- Problemen stehen würden!
Ich gratuliere zu einem finanziell erfolgreichen Leben!
Jede Entscheidung immer im Kontext der Zeit sehen, in dem sie getroffen wurde.
Beim Sammelsurium Aktien, Fonds und EEFs geht es nur um EINES, hat die einzelne Anlage Zukunft, Gewinne realisieren? Passt die einzelne Anlage zu Ihrer heutigen Strategie noch? Gibt es überhaupt eine Strategie? und ist diese definiert? Was will man eigentlich ? und wohin?
Finanzwesir hat vollkommen Recht: Gefühle ausschalten!
Grüße
Struppy sagt am 03. August 2015
Lieber Finanzwesir,
lohnt es sich auch in ETFs zu finanzieren, wenn absehbar ist, dass in den nächsten 3-4 Jahren z.B. ein Hauskauf oder die Hochzeit ansteht und diese dann wieder verkauft werden müssten.
Manche ETFS haben in den letzten Jahren ja eine gute Rendite erwirtschaftet. Die möchte ich gerne mitnehmen.
Oder ist der Zeitraum zu kurz und das Risiko damit zu groß?
Besten Gruß
Struppy
Finanzwesir sagt am 06. August 2015
Hallo Struppy,
ich habe wenige kategorische Gebote, aber das folgende ist eines davon:
Wenn die Haltezeit unter 10 Jahren beträgt: Hände weg von Aktien!
"Manche ETFS haben in den letzten Jahren ja eine gute Rendite erwirtschaftet. Die möchte ich gerne mitnehmen."
Diese Rendite kannst Du nur mitnehmen, wenn Du bereits investiert bist. Dann solltest Du überlegen, ab wann Du anfängst zu verkaufen, um die Gewinne zu sichern.
Wenn Du noch nicht invesiert bist: Wer sagt, dass das mit den Kursen so weitergeht? Du kannst die Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft projizieren.
Wenn es in der mittleren Zukunft einen fixen Zeitpunkt gibt, an dem die Summe X zur Verfügung stehen muss, dann kann man eine Baisse nicht mehr einfach aussitzen.
Gruß
Finanzwesir
Struppy sagt am 10. August 2015
Hallo Finanzwesir,
danke für deine Antwort.
Dann werde ich mich wohl besser zurückhalten und das Geld auf einem Tagesgeldkonto belassen.
Alles andere wäre tatsächlich wie pokern.
Besten Gruß
Struppy
Markus sagt am 04. Mai 2018
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Hallo Liebe Community, Hallo Lieber Finanzwesir,
Mein Thema sind meine Altlasten. Hier würde ich mich über Euren Rat/Meinungen freuen.
Als Student habe ich im Oktober 2004 zwei Rentenversicherungen abgeschlossen.
Rentenversicherung Nr. 1 -> 60€ pro Monat (Gothaer Privatrente – aufgeschobene Rentenversicherung mit Rentengarantie)
Die aktuelle garantierte Kapitalzahlung soll am 01.10.2044 42.552€ betragen. Der Rückkaufswert zum 01.10.2017 war 8.359,68€. Die im Versicherungsschein aufgeführte Garantiewert am 01.10.2043 28.103€.
Nach fast 14 Jahren des Sparens habe ich den Eindruck, dass diese Versicherung ausschließlich der Versicherungsgesellschaft nützt. Ich spiele mit dem Gedanken die Versicherung zu kündigen und den Rückkaufswert meinen ETF Sparplänen hinzuzufügen.
Laut meinen Berechnungen ist diese Rentenversicherung nicht in der Lage die Inflation auszugleichen. An der Börse erhoffe ich mir eine höhere Rendite. Gibt es hierbei steuerliche Aspekte zu beachten? Für Versicherungen, die vor 2005 abgeschlossen wurden, sollen die Erträge steuerfrei sein. Oder gibt es gute Gründe diese Versicherung fortzuführen, die mir entgangen sein könnten?
Rentenversicherung Nr. 2 -> 25,56€ pro Monat (Investmentrentenpolice VE-RI EQUITIES EUROPE – WKN 976320)
Stand 01.11.2017 habe ich 61,1904 Fondsanteile (Fondsdeckungskapital 60,0258 + Überschussguthaben 1,1646). Wert heute +/- 4.800€.
Auch hier spiele ich mit dem Gedanken diesen Vertrag zu kündigen, da mir die Kosten und die Performance des Fonds nicht passen. Auch diesen Vertrag habe ich am 01.12.2004 abgeschlossen. Gibt es Gründe diese Police nicht zu kündigen? Wie ist es eigentlich mit der Steuer bei solchen Verträgen? Hat jemand da Informationen?
Generell gibt es ja die Möglichkeit die Verträge auch Beitragsfrei zu stellen. Ein Verkauf/Kündigung und re-investieren in ETFs scheint mit die bessere Vorgehensweise zu sein.
Habe ich unter Umständen Aspekte übersehen?
Herzlichen Dank für Eure Meinung/Kommentare/Rat.
Viele Grüße
Markus
Dummerchen sagt am 07. Mai 2018
Hallo Markus,
ich kenne die Situation - befand ich mich doch auch mal in einer ähnlichen, da meine Eltern für mich eine kapitalbildende Versicherung (jedoch damals noch zu besseren Konditionen) abgeschlossen haben.
Du solltest bei der folgenden Betrachtung vor allem beachten, dass es sich um Renten-Versicherungen(!) handelt, die also vermutlich so lange eine Rente auszahlen werden, bis Du stirbst - Du kannst damit ein Langlebigkeitsrisiko absichern. Ob das mit den von Dir angestrebten Beträgen sinnvoll möglich ist, sei mal dahin gestellt.
Bei Dir tauchen nur die Garantiewerte auf - ich gehe mal davon aus, dass Du Dir diese zum Ablauf der Sparzeit auszahlen lassen kannst. Genaueres kannst Du Deinen Unterlagen entnehmen oder beim Versicherer erfragen.
Ich kann (und will vor allem) Dir nicht die Entscheidung abnehmen, aber ein paar Zahlen könnten hier vielleicht etwas mehr Klarheit schaffen. Beachte: Ich habe mich nicht um die Steuer gekümmert.
1.RV:
Rendite beim Rückkaufswert 10/2017: -1,3%:
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php?paramid=nrvdbtibje
Rendite beim vertraglich garantierten Wert 01.10.2043 (Müsste es nicht 2044 sein?): 0%
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php?paramid=831muqjlhe
Rendite beim aktuell prognostizierten Wert für 2014: 1,85%
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php?paramid=gka80glm9c
Vom Hocker reißt das keinen - vor allem, wenn Du eh vorhast, den Betrag nicht zu ver-renten, sondern den Betrag auszahlen zu lassen.
2.RV:
Für die WKN 976320 finde ich eine TER 1,8%(!). Wow - ziemlich teuer. Aber eher normal bei aktiv gemanagten Fonds.
Die Rendite für 163 Monate (13 Jahre, 7 Monate) beträgt rund 2%.
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php?paramid=u72vlec394
Ein Blick in das KIID zur Anlagepolitik des Fonds verrät uns: "Das Anlageziel des Fondsmanagements ist ein möglichst hoher Wertzuwachs.
Um dieses Anlageziel zu erreichen, investiert der Fonds schwerpunktmäßig in Aktien europäischer Unternehmen. Die Aktienauswahl erfolgt dabei diskretionär bei aktivem Management, indem das Regelwerk von Veritas zur Aktienselektion angewandt wird.
Im Zuge dessen wird auf einen Referenzwert verzichtet, um die Chance auf eine risikoadjustierte Überrendite zu wahren. Im Vordergrund steht die Auswahl der Einzeltitel."
(https://veritas.factsheetslive.com/page/kiid?isin=DE0009763201)
So, so, Chance auf risikoadjustierte Überrendite. Scheint nicht ganz geklappt zu haben. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, Deinen Sparplan mit einem MSCI Europe oder ähnlichem Index zu simulieren, aber der MSCI Europe hatte im Zeitraum eine Rendite von 3,1%.
So, nun hast Du ein paar Zahlen. Niemand weiß, wie die Zukunft aussehen wird, wie sich Deine Produkte oder ETFs entwickeln werden oder wie sich die Steuergesetze entwickeln werden.
Steuervorteile klingen halt immer super, aber wenn die Rendite nicht stimmt, weil Kosten zu hoch sind, retten diese auch nicht das Produkt.
So, mach was draus - am Ende muss die Entscheidung bei Dir liegen.
Liebe Grüße
Dummerchen
PS: Die garantierte Rendite von 0% bei Deiner 1.RV hättest Du Dir auch schon bei Vertragsabschluß ausrechnen können. Schau Dir also an, wie ich die Renditen bestimmt habe - beim nächsten Mal solltest Du diese selbst bestimmen können!
Joerg sagt am 07. Mai 2018
@Markus, ich hatte Riester 2015 gekuendigt, steuerschaedlich aufgeloest und das Geld neu angelegt, sowie meine fondsbasierte Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge letztes Jahr endlich beitragsfrei gestellt. Das waren meine Altlasten / Fehlentscheidungen.
Zuerst war da die Erkenntnis, dass die Produkte suboptimal waren und nicht (mehr) zu meinem Wissensstand passten - ein Prozess, in dem du vielleicht auch gerade bist?
Dann kam der Aerger bei jeder weiteren Abrechnung (Erinnerung an mein Noch-nicht-Gehandelt-zu-haben). Das koechelte dann noch eine Weile, bis ich schliesslich gehandelt habe.
Und was soll ich sagen: jetzt freue ich mich jedesmal, wenn ich daran denke ... so ein Aufatmen wie wenn man lange getaucht hat und an die Oberflaeche kommt.
Die Fakten: die Rendite, das Geld, ist letztendlich unwichtig (bringt einen nicht um).
Es war die Freude darueber, ein Kapitel zu schliessen - Frieden zu machen. Fuer mich war das wichtiger, als die Minderrendite.
John Smith sagt am 21. Februar 2019
Ich hatte als Altlasten einen 60.000er Bausparer, den ich kurzzeitig mit 400 € im Monat bespart habe (ca 1 Jahr, bei 600 € Gebühren) und eine Riesterrente, die aber auch nach kurzer Zeit mit ~160 € stillgelegt wurde.
Ich habe nach einer einschneidenden Änderung meiner häuslichen Wohnsituation beide gekündigt um überhaupt Barmittel als Notreserve zu haben und bin jetzt froh, dass sich das ganze soweit entspannt hat, dass ich neben den möglichen Sondertilgungen für das Eigenheim sogar über ETFs im Sparplan nachdenken kann.
Nachdem die Verträge endlich aus den Büchern sind und ich jetzt auch das Thema Versicherungen nochmals angegangen habe, bin ich froh, dass endlich etwas Durchblick herrscht. Nichts nervt mehr, als "dieser alte Vertrag", der entweder nur rumliegt oder sogar noch kostet, bei dem man aber weder zu Rückkauf noch Auszahlung genaueres weiß.
Achja, kennt noch jemand die "deutsche Beamten Immobilien Holding".... hätte da noch Anteile :-D - glaub der letzte Auszug war mit 0,02 Eur pro Anteil, zwischendurch waren sie auch mal bei 7 Eur. Inzwischen wohl tot das ganze...
Nostradamus sagt am 21. Februar 2019
@Markus: Rechne für die Rentenversicherung auch mal durch, wie lange du im Fall einer monatlichen Rentenzahlung leben müsstest, damit du deine eingezahlten Beiträge wieder rausbekommst.
Und wie lange du dann noch leben müsstest, damit es sich renditemäßig "gelohnt" hat (wie auch immer man das dann für sich definieren möchte).