25. August 2015
Nachtrag zur Blogparade des Finanzrockers
Nachtrag zu meinem Text anlässlich der Sommer-Blogparade des Finanzrockers mit dem Titel "Was ist Dein wichtigstes, persönliches Sparziel?".
Was ich noch sagen wollte:
Ich bin fest davon überzeugt, dass die ganzen rationalen Gründe, die offiziell von den Sparbefürwortern genannt werden, alle für die Katz sind.
Niemand spart, um in 30 Jahren nicht altersarm zu sein. Niemand spart, weil es vernünftig ist.
"Vernünftig" ist kein Wert an sich und dazu noch ein sehr dehnbarer. Ich halte die meisten Verhaltensweisen der Banker für sehr unvernünftig. Trotzdem sind die Banker keine Hasardeure, sondern handeln aus ihrer Perspektive vernünftig.
Niemand ‒ außer vielleicht ein paar Psychos ‒ spart um des Sparens willen.
Eine Ideologie tut not
Sparen wird nur dann ein langfristiger Erfolg, wenn Sie damit ein "höheres Ziel" verfolgen. Sie müssen ja nicht gleich zum Märtyrer werden, aber eine gewisse ideologische Festigung hilft enorm über Durststrecken und Verlockungen hinweg. Und die werden kommen.
Nur wenn Sie wissen, warum Sie das tun, was Sie tun, werden Sie durchhalten.
So wie ich mit meinem Wunsch nach einem Leben in der arschlochfreien Zone. Das ist eine ganz klare Positionierung und ein großes Ziel. Dafür kann man schon mal die eine oder andere Härte hinnehmen.
Was ist Ihr "höherer Zweck"?
Nur, damit es keine Missverständnisse gibt: Ich finde die Aussage "Ich spare, weil ich Barzahler bin und keinen Konsumentenkredit aufnehme." sehr heroisch. Schließlich winken die Banken an jeder Ecke mit Traumverwirklichungs-Krediten. Das schlechte Gefühl wischt der Verkäufer mit einem "Weil Sie es sich wert sind" vom Tisch und schon fliegt man auf Kredit in den Traumurlaub.
Diese groben Werbeklötze spalten Sie nur mit einem entsprechend groben Ideologie-Keil.
Wenn Ihnen Ideologie zu heftig ist, können Sie sich vielleicht für den Stoizismus der Muli-Strategie erwärmen.