Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 30 / 2017)
Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen
Geldanlage praktisch
Der Penningfuxer erklärt, welche Banken und Broker er nutzt.
Hohe Dividendenrendite von 7 % p.a. beim Ertrags-Depot im Juli 2017 - aber simples 50/50 Aktien/Anleihen-Depot ist noch besser.
10.000 Euro, wohin damit?
Mein Leben und ich
Geld ohne Arbeit?
Geht nicht, so ein Blödsinn!
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Der Kapitalist: So lebt es sich als bloggender Trader.
Sommerbericht 2017 – 70 % zu sparen ist eigentlich ganz leicht.
P2P-Kredite
Der Finanzrocker-Praxisreport: Diese Rendite bringen die P2P-Plattformen wirklich.
P2P-Kredite: Lieber erst mal keine Steuern zahlen.
Auf Englisch
SPIVA = S&P 500 versus active – 98 % aller aktiven Fonds schronken performancemäßig ab.
(awa)
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Kommentare
Mahtchello sagt am 28. Juli 2017
Ich finde die Szene verändert sich immer stärker zu einer einzigen Selbstbeweihräucherung und Dauerwerbesendung mit sich wiederholenden Phrasen und Beiträgen.
[von mir gelöscht]
Ich sitz nur um am Handy, daher der etwas kurze und holprige Kommentar der sich NICHT speziell auf diese Seite oder einen Beitrag bezieht. Nur um Missverständnissen vorzubeugen.
Finanzwesir sagt am 28. Juli 2017
Hallo Mahtchello,
eigentlich wollte ich Deinen Kommentar komplett löschen. Aber dann habe ich mir gedacht: "Ist auch nicht so nett".
Den Mittelteil Deines Kommentars habe ich trotzdem gelöscht.
Warum?
Weil das hier einfach der falsche Platz ist um die Angebote anderer Blogger zu kritisieren. Was bringt es? Es wird die andern Blogger nicht davon abbringen weiterhin ihr Ding zu machen. Höchstwahrscheinlich bekommen sie es noch nicht einmal mit.
Was wäre sinnvoll?
- Diese Angebote nicht mehr besuchen und nicht mehr weiter zu empfehlen.
- Einen Watch-Blog zu starten, der sich kritisch mit den Entwicklungen der (Finanz)-Blogger-Szene auseinandersetzt.
Mein Blog ist keine Klagemauer. Kritik sollte sich konkret auf Artikel oder verlinkte Sites beziehen. Darüber können wir dann sinnvoll diskutieren.
Gruß
Finanzwesir
Barbaz sagt am 28. Juli 2017
Das Problem einer soliden Geldanlage ist halt dass sie so einfach ist dass man nur damit nicht lange einen Blog betreiben kann. Die meisten Blogs schaffen es eigentlich ganz gut, dann individuelle Schwerpunkte zu setzen.
Der gelegentliche Wiederholungsartikel zwischendurch hilft vielleicht dem einen oder anderen Leser in der aktuellen Hausse nicht übermütig zu werden. Es kommen ja auch immer neue Leser in die Szene. Klar, wenn man viele Blogs zum selben Thema liest wiederholt es sich dann.
Ich persönlich freue mich schon auf die Durchhalteartikel wenn es das nächste mal kracht. Das wird mich dann hoffentlich vor Kurzschlusshandlungen bewahren ;-)
Delponte sagt am 29. Juli 2017
@Mahtchello
Ich gebe dir Recht, dass mir die Blogger der verschiedenen ETF-Werbeseiten ebenfalls auf den Geist gehen. Aber ich habe ja die Möglichkeit dies nicht zu lesen. Das die ETF-Investition eine so derartige Erfolgsgeschichte ist, liegt einfach nur an den simplen Regeln der ETF-Diversifikation und Dauer der ETF-Anlage.
Die ETF Anlage ist jedoch so eminent wichtig, weil es für viele Bürger ein Aufbau der Rente ist.
Ich wiederhole mich gerne nochmal.
Die ETF Anlage ist jedoch so eminent wichtig, weil es für viele Bürger ein Aufbau der Rente ist.
Darum ist das Thema keine Selbstbeweihräucherung, sondern eine zusätzlich finanzielle Absicherung gegen die weiter sinkenden Rentenleistungen des Staates.
tkrholic sagt am 29. Juli 2017
Hallo,
vielen Dank für die wöchentlichen Highlights der Finanzblog-Szene ... und auch generell die ganze Arbeit, die du dir mit diesem Blog, Podcast, und all den anderen Dingen im Finanzbereich machst. Da durch deine Werke der Einstieg relativ leicht und verständlich gemacht werden kann, habe deinen Blog & Podcast schon mehrfach weiterempfohlen.
Diesmal habe ich dennoch zwei Fragen:
- was ist ein "boggender Trader"?
- und was heißt "aktive Fonds schonken"?
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier um Rechtschreibfehler handelt oder mein Wortschatz einfach nicht ausreichend genug ist.
"boggender" könnte "bloggender" heißen. Aber "schonken" -> ... ???
Viele Grüße & mach weiter so,
tkrholic
Finanzwesir sagt am 30. Juli 2017
Hallo tkrholic,
danke für die Weiterempfehlung.
Zu Deinen Fragen:
- boggender = bloggender Trader = einfach ein Rechtschreibfehler. Ist gefixt
- abschronken = spitzenmäßiges Verb, mit dem man das peinliche Performancedebakel lautmalerisch beschreibt. abschronken = komplett versagen + peinlich.
Gruß
Finanzwesir
ChrisS sagt am 31. Juli 2017
Haja, die "Meta-Diskussion" taucht halt immer mal wieder auf. Meta in dem Sinne, als das dabei nicht mehr über die eigentlichen Inhalte an sich (zB bei uns halt Finanzthemen) geredet wird, sondern "darüber geredet wird, wie geredet wird", also zB. Kritik an den Finanzblogs allgemein, etc.
Da die Debatte dazu leider oft ziemlich pampig angestoßen wird (also zB jemand neues schneit herein und holt sofort den großen Rundumschlag-Plonk zur Generalkritik gegen "die Szene" aus), kommt dabei meist nie ein vernünftiger Erkenntnisgewinn bei raus, aber weil das ja nicht das erste und das letzte Mal sein wird, kann man ja mal eine gewisse Positionsbestimmung machen.
"Erzählen die Finanzblogs alle nur das gleiche und wiederholen sich ?"
Erstmal sollte man "Finanzblogs" definieren, denn das ist ja in Wirklichkeit eine ziemlich heterogene Gruppe. Dazu gehören auch Leute, die einfach nur über ihr privates Einnahmen-Ausgaben Sparen schreiben, oder Leute die eben passives Investieren in ein ETF-Weltportfolio betreiben, dann gibt es noch ne Menge Einzelaktienanleger die auch dazugehören, oder Leute die über ihre Derivate-Trades schreiben, auch Immobilien gehören eigentlich zum Thema, usw. etc.
Dieses "Problem" kommt ja nur, wenn man sich daraus nur einen bestimmten kleinen Teil herauspickt - zB in dem Fall hier die passiven ETF-Anleger - und sich hinterher "beschwert", dass die ja alle nur übers gleiche (nämlich passives ETF-Anlegen, quelle surprise) schreiben.
Stichwort selbstgewählte Filterblase: man selbst sucht sich doch aus was man liest, ich wüßte nicht was man anderes erwartet hätte. Ansonsten gibt es ja noch endlos genug andere Blogs, die eben weitere Interessen bedienen.
Wer glaubt, es wird "nur noch über ETFs geschrieben", ist eigentlich selbst daran schuld und muss nur mal seinen selbstgewählten Tellerand erweitern von dem, was "die Szene" überhaupt sein soll, denn an sonstigen Angeboten mangelt es ja nicht.
Okay, nach dieser grundlegenden Sache können wirs ja noch gern genauer machen und fragen tatsächlich für den Teil der passiven ETF-Weltportfolio Blogs, ob die alle das gleiche schreiben und sich eigentlich nur ständig wiederholen?
Natürlich, dieser Eindruck bekommt jeder der mal schon eine längere Zeit mitliest und feststellt, dass er eigentlich garnichts neues mehr erfährt. Das hat aber nun zwei Gründe, und wenn man die mal versteht, merkt man auch warum das eigentlich nichts "schlimmes" wirklich ist.
Auf der inhaltlichen Ebene ist es eben halt so, dass passives Anlegen an sich eigentlich erstmal ein recht "einfaches" Thema ist.
Alles was man dazu wirklich wissen muss (dh. also auch alles worüber die Blogs schreiben müssten) sind eigentlich nur ein paar wenige wichtige Grundprinzipien, die auf einen Bierdeckel passen: Kosten minimieren, breit streuen, langfristig anlegen.
Das wars eigentlich schon, viel mehr "spannende Geheimnisse" oder "ständige Neuigkeiten" gibts da eigentlich nicht. Alles weitere, zB die konkrete Umsetzung, sind eigentlich nur Ableitungen und Schlussfolgerungen aus diesen wenigen, immergleichen Fundamentalprinzipien.
Dass zB ETFs sich als passendes Kompromiss-Produkt für die Umsetzung von "breiter Streuung" bei "niedrigen Kosten" eignen. Aber auch da erschöpft sich das Themenangebot irgendwann mal, nachdem man erstmal die "technischen Details" (wie zB was ist ein ETF, wie sind die konstruiert, wie ordert man sie, was ist der Unterschied zwischen physischer und synthetischer Replikation, und so weiter) genügend erklärt abgearbeitet hat.
"Passive Anlage" ist schon von grund her "langweilig" - ob das nun ein "Problem" ist, kommt ja nur wenn man von seinen Investitionen (und den Medien die man darüber konsumiert) auch ständig neuen Spannungs- und Unterhaltungswert erwartet.
Den wird man hier nicht finden, wer Neuigkeiten sucht der kann halt zB zu den Einzelaktienblogs gehen, wo es jeden Tag neue Unternehmensanalysen, Kauf- und Verkaufsempfehlungen zu berichten gibt, oder ständig neue komplexe Tradingsysteme vorgestellt werden.
Das ist alles sicher viel interessanter (und reizvoller, weil ja auch das Hoffen auf Überrendite dabei lockt), anstatt die passiv-Blogs die eigentlich alle immer nur das gleiche berichten (können!): Bau dir dein Weltportfolio auf... und dann halte es einfach langfristig.
Die "Einfachheit" der Strategie macht die Behandlung des Themas eigentlich recht unsexy und - weil sie ja kein privates Spezialgeheimnis, sondern allgemeines für jeden zugängliches Breitenwissen ist - sorgt bei den Blogs für recht ähnlich klingende Ratschläge und Empfehlungen.
Ist Einfachheit also ein "Problem" ? Im Sinne der Erzeugungsfähigkeit von ständig neuer Medienaufmerksamkeit vielleicht ja - aber erinnern wir uns warum wir das passive Investieren eigentlich betreiben und überhaupt hier sind.
Ja nicht primär um nur ständig neu unterhalten zu werden, sondern um die für uns passende Art, Geld anzulegen, zu finden. Gerade die "Einfachheit" des passiven Anlegens macht sie dadurch zur passenden Vorgehensweise für breite Bevölkerungsschichten (die sich ansonsten nie an die Börse gewagt hätten, wenn es nur die "spannenden" (aber für sie viel zu komplizierten) Einzelstrategien gäbe), die eben genau diese Einfachheit daran schätzen, weil es für sie in ihrer persönlichen Situation am praktikabelsten umzusetzen ist, und die nötige Bildung und Theorie dahinter für sie schnell und leichtverständlich vermittelt werden kann.
Klar, nachdem man da erstmal die Basics gelernt hat, wird man vielleicht nicht viel neues aufregendes erfahren, aber muss das was schlechtes sein? Ich glaube die meisten Menschen wären schon ganz zufrieden damit, wenn sie ihre Geldanlage nur ausreichend "gut genug" geregelt bekommen (anstatt ständig weiter nach illusorischer Perfektion und Über-Optimierung zu streben, mit stetig wechselnden neuen Strategien um sie erreichen zu wollen). Gerade die Einfachheit macht das passive Investieren für viele Anfänger ja so leicht umsetzbar und beherrschbar, weil es weniger Druck und Berührungsängste gibt (Geldanlage sei nur was für ausgewiesene Finanzexperten, der Kompetenz-Irrglaube mit dem man sich früher noch dem Bankberater anvertraut hat).
Der zweite Grund für das Gefühl des "ständigen wiederholens, alles nur noch das gleiche" ist halt auch mit dieser Einfachheit verbunden - nämlich man selbst als Leser. Gerade weil das Thema so relativ schnell gelernt werden kann, kommt man selbst als Leser schnell auf ein Niveau, an dem man dann "alles nötige schön weiß", die Blogs also einem eigentlich garnichts neues mehr erzählen können, und sich schnell die Langeweile breitmacht.
Wessen "Schuld" ist das nun aber, etwa die der Blogs?
Ist das nicht eigentlich was schönes, und das Ziel?
Die Blogs haben also ihren Bildungsauftrag so gut erfüllt, dass man selbst die Souveranität und Themenbeherrschung entwickelt hat, dass man die Blogs eigentlich garnicht mehr braucht (das ist ja die Grundaufgabe eines jeden Lehrers - dem Schüler das Wissen zu vermitteln, dass er den Lehrer am Ende überhaupt nicht mehr benötigt).
Mission accomplished, jetzt könnte man ja aufhören die Blogs zu lesen (zwingt einen ja keiner), und die gewonnene Zeit lieber wieder mit anderen schöneren Sachen verbringen.
Und da das persönliche Bildungsniveau eigentlich immer eine ganz individuelle Angelegenheit ist, sollte man auch vorsichtig sein bei Gedanken wie "also mir können die Blogs nichts neues mehr erzählen, deswegen können die jetzt alle dichtmachen".
Diese Art der Kritik hat eigentlich weniger was mit den Blogs an sich, sondern nur mit einem selbst zu tun. Denn bedenke: alles, was man selbst schon ein dutzend mal gelesen hat (die ständige Wiederholung also eigentlich nur noch langweilt), betrachtet irgend ein anderer Leser immer zum ersten Mal. Es kommen jeden Monat tausende neue Leute auf die Blogs, für die so Basics wie "was ist passives Investieren, was sind ETFs, wie lege ich damit vernünftig an, etc." noch total unbekannt sind, spannendes Neu-Wissen (also keine Wiederholung).
Für die ist es also auch ganz wichtig und richtig, das man diese Basics auch immer wieder mal auffrischt und wiederholt (weil sie die eben, im Gegensatz zu manchem "alten Hasen" eben noch nicht so verinnerlicht haben und öfter dran erinnert werden müssen).
Gerade bei den Laien-Blogs (also Zielgruppe ist die breite Masse, die sich überhaupt erstmal trauen muss vom Tagesgeld weg hinein in den MSCI World zu bewegen, und wo die Blogs nicht den Anspruch haben, sie darüber hinaus noch zu hochstudierten Finanzprofessoren auszubilden) sind die Dinge immer sehr praxisnah dargestellt, also was hat konkreten Nutzwert für den einfachen normalen Bürger, ohne jetzt zu überfrachten mit abstrakten (sicher spannenden, aber eben unpraktikablen) Dingen, die in ihrer Komplexität meist an der brauchbaren Lebensrealität der Menschen vorbeigeht (daher also wenn überhaupt nur wiederrum eine noch viel kleinere Gruppe von Spezialisten wirklich interessieren würde).
Wem es also so vorkommt, als würde es "garnichts neues mehr geben", der mag vielleicht damit sogar recht haben. Alles was man übers passive Investieren wissen muss, ist im Prinzip einfach, alt und bekannt.
Aber weil "einfach" und "simpel" ja nicht das gleiche sind, muss man manchmal auch ständig an die selben alten Grundregeln erinnert werden. Zum Beispiel in der nächsten Krise, wenn wieder das große Zittern umgeht.
Wenn wir diese beiden Erklärungen für das "gleiche wiederholen" der Blogs nun so stehenlassen, können wir uns ja Auswege und Lösungen überlegen. Die Blogs selbst machen sich ja doch auch ständig ihre eigenen Gedanken darum, und den "guten" unter ihnen gelingt es auch, ihre Themenfelder nicht nur mit technischen Details (wo man also wirklich aufhören könnte, wenn man erstmal alle Basics erklärt hat) zu erweitern, sondern mal von den reinen ETF-Produkten weg den viel größeren Komplettblick auf weitere Aspekte der allgemeinen finanziellen Bildung zu setzen.
Psychologie und Verhalten ist ja hier ein ganz großes Thema, und das nicht ohne Grund (man kann ja alles theoretische über ETFs und so wissen, aber ohne die Entwicklung der langfristigen Durchhaltefähigkeit nützt das in der Praxis immer noch nichts), man kann über andere Anlageformen und -Strategien reden (selbst wenn man sie nicht anwenden würde, ist es ja trotzdem wichtig zu wissen was der Unterschied zum passiven Anlegen überhaupt ist und warum man das so, und nicht anders, macht), und Hinweise zu den sonstigen wichtigen Finanzentscheidungen des Lebens zu geben (Hauskauf, Ehe, Ruhestandsplanung, etc.).
Das interessiert und bewegt halt auch die meisten Leute, sieht man ja immer wieder wie groß zB die Resonanz und der Austausch jedesmal unter Immo-Artikeln ist.
Was man als Leser selbst tun kann, ist natürlich die selbstgewählte Filterblase einfach zu verlassen und über den Tellerand hinauszublicken. Die ETF-Blogs erzählen einem nichts neues interessantes mehr, sondern langweilen nur noch?
Googel' halt nach dem was dich stattdessen wirklich weiter interessiert und passe deine Lesegewohnheiten und -Quellen dementsprechend an. An sonstigen Angeboten mangelt es ja sicher nicht.
Oder man schreibt selbst, was man lesen will, macht also sein eigenen Blog auf und erzeugt damit vielleicht sogar noch Mehwert für andere und gleichgesinnte.
Ob es wirklich so "schlimm" ist, wenn man bei den Blogs eigentlich nichts neues mehr erfährt, hängt im Grunde ja nur davon ab, was denn die Gründe waren/sind, warum man überhaupt auf die Blogs geht/bleibt.
Wer nur da ist, um ständig mit was neuem unterhalten zu werden, tja der wird halt (siehe oben) sicher nicht lange bleiben. Es gibt aber über den reinen Erkenntnisgewinn hinaus noch durchaus andere gute Gründe.
Der Finanzwesir wird mir zum Beispiel auch nichts wirklich "neues", überraschendes oder revolutionäres mehr erzählen können, alles was er weiß kenne ich als "alter Hase" auch schon mindestens genauso gut (wobei er natürlich die bessere Fähigkeit hat, diese Dinge publikumsgerecht erklären zu können, weswegen auch er einen erfolgreichen Blog hat und nicht ich ;-).
Warum ich trotzdem noch gern weiter mitlese sind eher so Sachen wie der "Community"-Effekt. Finanzblogs haben ja abgesehen von der reinen Wissensvermittlung an sich drüber hinaus noch so tolle "Nebenwirkungen", dass sich die Leser untereinander in Kommentaren gegenseitig austauschen können.
Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen, gerade bei so Themen wie Finanzen wo man sich normalerweise mit seinem privaten Umfeld nur schwer/wenig unterhalten kann, ist es unglaublich positiv und wohltuend mit anderen darüber zu reden und seine verschwiegenen Fragen direkt beantwortet zu bekommen.
Oder (für die, die eben schon mehr Wissen haben) ist es auch ein tolles Gefühl, anderen dabei weiterhelfen zu können. Gäbe es diesen "Raum" dafür nicht, der ja einen Großteil der Attraktivität von Blogs ausmacht, würden ja auch viel weniger Leute dabeibleiben.
Was die "Selbstbeweihräucherung" angeht, ich nehme mal an damit ist jetzt nicht direkt ein "juhu wir sind die besten" gemeint (was ich so eigentlich nirgendwo lese), sondern damit ist vor allem das gegenseitige Verlinken in ständigen Wochenrückblicks-Zusammenfassungen etc gemeint?
Wem das wie eine gegenseitig-schulterklopfende Nabelschau vorkommt (der Amerikaner hat dafür den schönen Ausdruck "circle jerk"), so als ob sich "die Szene" jetzt nur noch mit sich selbst beschäftigt, der muss sich halt erstmal wieder klarwerden warum es solche Linklisten überhaupt gibt und was der Nutzen davon sein könnte.
Natürlich, wir lassen mal aussen vor dass es auch ein einfacher, mit wenig Aufwand schnell immer neu zu produzierender Artikel-Typ ist, aber der Sinn des ganzen ist ja mehr als nur die Faulheit der Autoren.
Für Leser, die wie wir oben festgestellt haben, ansonsten nur in der selbstgewählten Filterblase verharren würden, bieten solche Listen einen guten Überblick, was noch so alles "ausserhalb des Tellerandes" abgeht, und man trifft potentiell wirklich auf neue Sachen, die man vielleicht so noch nicht kannte.
Der Finanzwesir verlinkt zum Beispiel auch auf Einzelaktien-, Immo- oder Derivateblogs, obwohl das eigentlich garnicht "sein Ding" hier im Blog ist - aber damit die Leser eben auch mit mehr in Berührung kommen als nur ETFs. Dabei heißt natürlich nicht jede Verlinkung, dass man das alles auch für genauso gut und nachahmenswert hält, manches hat auch seinen Nutzen schon als abschreckendes Negativ-Beispiel :-D
Sicher, jeder Leser könnte sich mit einem RSS-Feed seinen eigenen Blogüberblick schaffen, aber auch da lauert eben die Gefahr, das man nur selbstselektiert und wieder eine neue Filterblase schafft.
Wenn man zB eh schon alle die selben Blogs und Seiten liest, aus denen auch der Finanzwesir seine Linkliste zusammenstellt, tja dann wird man wohl auch nichts neues mehr erfahren.
(Dann würde ich mir eher drüber Gedanken machen, ob man nicht eh schon viel zu tief in der Szene drinsteckt und zuviel Zeit darin verbringt, also lieber mal wieder etwas abstand nehmen und was anderes machen, dann wird einem auch nicht so schnell langweilig.)
Was die "Dauerwerbesendung" angeht. Wenn auf den Blogs hauptsächlich ETFs eingesetzt und empfohlen werden, dann liegt das ja nicht (also wie "Werbung" im eigentlichen Sinn) daran, dass die Autoren dafür heimlich Marketing-Provisionen der ETF-Anbieter kassieren würden.
Sondern weil eine bestimmte dahinterstehende Strategie verfolgt wird (siehe oben), für die sich ETFs nunmal als das beste Kompromiss-Vehikel zur Umsetzung eignen.
Falls die Werbung im weiteren Sinne gemeint war, also dass die Blogs teilweise auch "monetarisiert" werden (also zB kostenpflichtige Zusatzangebote haben), haja das ist halt die gute freie Marktwirtschaft.
Klar, wenn alles nur noch mit Bannern und so zugepflastert wird, mag das manchmal recht penetrant erscheinen, aber wie gesagt, niemand ist ja zu irgendwas gezwungen.
Würde ich zB ein Seminar des Finanzwesirs buchen ? Nö, brauch ich nicht - das würde er wohl sicher auch noch selbst offen sagen. Will ich es aber deshalb ihm, und Leuten die sowas interessiert, gleich ganz verbieten wollen?
Absolut nicht, denn das geht mich ja garnichts an und ich kann es ganz einfach ignorieren. Und auch, weil das Betreiben eines Blogs und das ständige Schreiben von hochwertigen Artikeln ja ziemliche Arbeit ist, gönne ich es jedem Autor wenn er damit auch etwas Belohnung noch dazuverdienen kann. Lieber so als wenn man ohne dessen vielleicht auch ganz aufgeben würde, da hätte dann niemand mehr was davon.