14. November 2016


Podcast: Versicherungen ‒ Der Finanzwesir rockt, Folge 28

Shownotes

Wir reden über den Sinn und Unsinn von Versicherungen und fragen uns: Wozu wurden Versicherungen eigentlich vor 4.000 Jahren im alten Babylonien erfunden?
Antwort: Um Risiken wie den Verlust einer Karawane zu versichern, die ein Einzelner nicht stemmen kann.

Da stellt sich spontan die Frage: Inwieweit ruiniert mich der Verlust einer Brille? Muss ich mich dagegen versichern? Wir stellen fest: So eine kleine harmlose Versicherung ist ein wunderbares Upselling-Produkt. Sie wissen schon, so wie bei McDonald‘s: "Do you want fries with that?"
Dann wenden wir uns den Hybriden, Chimären und Bastarden zu: Versicherung plus Vermögensbildung zu einem Frankenstein zusammenlegiert. Wahrhaft orkische Produkte.
Ganz schwierig wird es bei der Krankenversicherung, der Berufsunfähigkeitsversicherung und der Pflegeversicherung. Wir versuchen auch hier, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Unser Fazit: Wer nur sein Risiko versichern will, kommt erstaunlich preiswert davon. Wer sämtliche Lebensrisiken einbetoniert haben möchte, zahlt ohne Ende.

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Finanzbegriff der Woche

Die Zillmerung. Die Zillmerung verteilt die Abschlusskosten auf mehrere Jahre und sorgt so dafür, dass der Wert einer Versicherung in den ersten Jahren deutlich unter der Summe der eingezahlten Beträge liegt.
Entwickelt wurde das Verfahren vom Versicherungsmathematiker August Zillmer, um den wirtschaftlichen Wert der Verpflichtung zu berechnen, die ein Versicherer aus einem Lebensversicherungsvertrag hat.
Ein durchaus legitimes Ziel. Eine "schöne" Nebenwirkung: Provisionen lassen sich leichter verstecken.

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(awa)

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Kommentare

Vercingetorix sagt am 15. November 2016

Vielleicht hab ich es ja überhört aber habt ihr die Rechtsschutzversicherung erwähnt? Wäre auch ein paar Worte wert gewesen

Grüße aus Österreich


Dummerchen sagt am 15. November 2016

Schöne Folge, bei der ich den Gedanken der Trennung von Kapitalbildung und Versicherung besonders wichtig finde. Das Hauptaugenmerk auf existenzbedrohende Versicherungen zu legen erscheint auch mir der elementare Leitgedanke bei der Auswahl zu sein. Umso erstaunter war ich dann zu hören, dass eine Hausratversicherung (Gegenwert sicher fünfstellig) als nicht so wichtig angesehen wurde (kann ich nachvollziehen), aber eine Reiserücktrittversicherung (vermutlich eher drei- bis vierstellige Summen) empfohlen wurde.
Mir ist schon klar, dass jeder hier ein anderes Risikoempfinden hat und es kein absolutes Richtig und Falsch gibt, aber mir scheint das Erlebnis in Daniels Studienzeiten hier sehr prägend gewesen zu sein.

Liebe Grüße
Dummerchen


Finanzrocker sagt am 15. November 2016

Das ist ein wichtiger Punkt und ich bin da völlig Deiner Meinung, Dummerchen! Ich habe bei der Hausratversicherung auch gesagt, wenn man nur IKEA-Möbel hat, ist sie eher weniger sinnvoll. Bei teureren Möbeln, CD-Sammlungen, teurer Technik wird es hingegen schnell fünfstellig und dann auch existenziell wichtig.

Und mit dem prägenden Erlebnis hast Du auch Recht, denn zu der Zeit wollte mir die Bank eine schweineteure Hausratsversicherung andrehen - bei ausschließlich schwedischen Günstig-Möbeln. ;-)

Auch mit Reiserücktritt bist Du der gleichen Meinung, wobei gerade Kreuzfahrten schnell fünfstellig werden können. Und ich habe auch hier bewusst gesagt, dass man abwägen sollte, ob es das wert ist. Bei dreistelligen Kosten ist es weniger sinnvoll. Bei 5.000 Euro hingegen schließe ich die sofort ab, weil das in meinen Augen eine Menge Geld ist.

Bei der Haftpflichtversicherung sollte man auch drauf achten, dass die Schlüsselversicherung ausreichend hoch ist. Gerade bei teuren Schließanlagen von Firmengebäuden oder Wohnkomplexen kann es sehr teuer werden, wenn man Schlüssel oder Keycard verliert. Einige HVs sind da nicht ausreichend abgedeckt. Das sind für mich elementare Punkte

Aber wie Du schon ganz richtig sagst: Das Risikoempfinden ist bei jedem anders, aber generell bei den Deutschen viiiel zu hoch. Deswegen stehen die auch so Versicherungen und zahlen viel Geld für Leistungen, die (fast) nie eintreten. Genau deswegen war uns diese Folge auch so wichtig.

@Vercingetorix: Ich persönlich halte von der Rechtsschutzversicherung nicht viel, weil es in der Regel nicht existenzielle Schäden verursacht. Es kann zwar unter Umständen sehr teuer werden, aber wie viele Gerichtsverhandlungen hat man denn in seinem Leben?

Viele Grüße
Daniel


Schwachzocker sagt am 15. November 2016

Ich sehe es genauso wie Dummerchen:
Zunächst wird postuliert, dass man nur existenzbedrohende Risiken absichern sollte, und dann soll eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen werden. Da mag die Reise noch so kostspielig sein; existenzbedrohend ist das sicherlich nicht, sonst hätte man die Reise hoffentlich gar nicht erst gebucht.
Dann teilt Daniel noch mit, dass er selbst einmal eine gebuchte Reise nicht antreten konnte und keine Rücktrittsversicherung hatte. Man darf wohl feststellen, dass seine Existenz nicht ruiniert wurde.


Stefan (Immobilienanleger) sagt am 15. November 2016

Der Punkt mit der Reiseversicherung hat mich auch sehr stark gewundert und wiederspricht der Kernaussage des Podcastes, vor allem, weil durch das nicht Antreten einer Reise gar kein finanzeller Verllust entsteht, da das Geld ja auch bei einem Antreten der Reise weg ist.
Der einzige Verlust der entsteht, ist ein nicht erfüllter aber bereits bezahlter Konsumwunsch. Hier kann auch gar keine finanzielle Notlage entstehen, ganz im Gegensatz zu einer nichtvorhandenen Hausratversicherung. Bei einem Wohnungsbrand kann dass schnell in die zehntaussende gehen.

Ansonsten fand ich den Podcast sehr gut. Er hat mich auch daran erinnert, das ich dringend meine Versicherungen auf den Prüfstand stellen muss, was ich mir für das kommende Wochenende auch gleich mal in den Kalender eingetragen habe..


Finanzwesir sagt am 15. November 2016

Hallo zusammen,
wie bei einem Dialog-Podcast üblich gibt es zwei Meinungen.
Wir (meine Frau und ich) gehören zur Hardcore-Fraktion. Versichert wird nur, was uns ruiniert. Aber das muss nicht jeder mirgehen. Was ich gegen das Gefühl der Unterversichertheit empfehle ist:

  1. Maximalen Schaden abschätzen
  2. Wahrscheinlichkeit des Schadensfalls abschätzen.

Nehmen wir die Reiskostenrücktrittsversicherung:

  1. Maximaler Schaden = Reisekosten
  2. Wahrscheinlichkeit: sehr gering. Ich bin gesund und habe keine chronischen Krankheiten. Infekte wie einen Schnupfen überwinde ich schnell. Mein Risko heißt: "Shit happens", also Unfall im Haushalt, verdorbenes Essen im Restaurant zwei Tage vor Urlaubsantritt. Dieses Risiko sehe ich als sehr gering an. Statista sagt: 2015 wurden 13.823 Fälle von Salmonellenvergiftung gemeldet und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitmedizin schätzt, dass im Jahr 2014 rund 12,1 % der Wohnbevölkerung 2014 einen Unfall erlitten. Von der Leiter gefallen und Knie aufgeschlagen ist auch ein Unfall. Der macht mich aber nicht reiseunfähig.

Mit anderen Worten: Ich kann mit 90%iger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen meine Reise antreten zu können. Also keine Reisekostenrücktreittsversicherung.

So sollte man es mit allen Versicherungen machen.

Maximales Schadenspotential multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit des Schadenfalls ergibt die Sinnhaftigkeit einer Unterschrift unter den Versicherungsvertrag.

Iin dieser Formel bitte bei Wahrscheinlichkeit bitte nicht den Wert für die gefühlte postfaktische Wahrscheinlichkeit einsetzen, sondern die aus seriösen Quellen recherchierte Excel-Wahrscheinlichkeit.

Gruß
Finanzwesir


Finanzwesir sagt am 15. November 2016

Hallo Vercingetorix,
Du hast da nichts überhört. ;-)
Rechtsschutz ist problematisch weil ziemlich teuer. Ich habe mal grob geschaut auf den Vergleichsseiten: Je nach Umfang ist man mit 200 € bis 250 € pro Jahr dabei. Dafür bekommt man zwischen zwei und drei essentiell wichtige Haftpflichtversicherungen...

Dazu kommt, wenn man ein bißchen recherchiert, findet man Sätze wie den hier:

"In der Beschwerdestatistik des Versicherungsombudsmanns belegt sie seit Jahren einen der vorderen Plätze: die Rechtsschutzversicherung. Nicht selten, wenn die Police benötigt wird, um teure Anwalts- und Gerichtskosten zu vermeiden, verweigern die Versicherer die Leistung"
Quelle: http://www.n-tv.de/ratgeber/Rechtsschutzversicherung-zahlt-nicht-article14393346.html

Wobei das nicht unbedingt immer etwas mit der Versicherung zu tun haben muss. Mancher klagt gerne wegen jedem Loch im Maschendrahtzaun...

Für mich ist die Rechtsschutzversicherung eine Grauzone. Nicht so bekoppt wie eine Brillenversicherung aber auch nicht so essentiell wie eine Haftpflichtversicherung. Ob eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist (beispielsweise Mieterrechtsschutz) muss jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß
Finanzwesir


Martin sagt am 15. November 2016

Super Podcast,

Zum Thema Pflegeversicherung:
Wenn man den Platz nicht selbst zahlen kann, müssen die Kinder bis zu einer gewissen Grenze den Platz bezahlen. Wenn man voraussichtlich kein hohes privat Vermögen hat, sollte man aus Fairness Gründen den Kindern gegenüber eine abschließen.

Durch schnelles google hab ich eine Grenze von 1800€Als Single bzw. 1400€ pro ehe Partner rausgefunden. Alles was über der Grenze liegt wird dann für die Bezahlung des heimplatzes verwendet.

Alles was nicht selbst bzw. Durch Kinder gedeckt wird, wird vom Amt bezahlt. Also auf der Straße landet man dann nicht ;) Hatten den Fall auch in der Familie, damals war es noch nicht möglich eine Pflegeversicherung abzuschließen.

https://www.wohnen-im-alter.de/geld-recht/pflegefinanzierung/elternunterhalt


Bankenmaerchen.de sagt am 16. November 2016

Zunächst einmal: ein schöner Podcast! Danke dafür. Bzgl. der Rechtschutzversicherung teile ich deine Meinung, Finanzwesir.
Abgesehen von den hohen Preisen und den Schwierigkeiten bis zu einer Deckungszusage, hört man des öfteren im Markt, dass Rechtschutzversicherungen häufig schon nach 1-2 Schadensfällen dem Versicherten kündigen.
Und wurdest du einmal von einem Versicherer gekündigt, wars das mit weiteren Rechtschutzversicherungen. Das geht natürlich komplett an den Vorstellungen des Versicherten vorbei...


Daniel sagt am 16. November 2016

Hallo Finanzwesir,
deiner Berechnung zum Sinn oder Unsinn einer Reiserücktrittsversicherung möchte ich deutlich widersprechen. Du vergisst offenbar Schritt 3: Vergleich des in Schritt 2 berechneten Kostenrisikos mit den Kosten einer Versicherung.

In deiner Rechnung: Die Antrittsswahrscheinlichkeit von 90% bedeutet ein Kostenrisiko von 10% des Reisepreises. Selbst deluxe Versicherungen kosten höchstens 5% des Reisepreises. Die Versicherung hat also einen positiven Erwartungswert und man sollte sie unbedingt abschließen, weil man damit faktisch Geld verdient.


JayBee sagt am 16. November 2016

Ja, das war ein feiner Podcast, der mich dazu gebracht hat, mich mit der Materie noch einmal kritisch auseinanderzusetzen.
Mich hätte eine nähere Beleuchtung des Themas "BU nimmt mich nicht, was mache ich stattdessen?" und das Thema Unfallversicherung interessiert. Im Übrigen habe ich kürzlich tatsächlich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen.
Sie hat 119 Euro gekostet, für eine Reise im kommenden Sommer die ca. 5.400 Euro kostet.
Auch wenn das Risiko gering sein mag, ich kann mich jetzt entspannter der Vorfreude hingeben. Eure Buchempfehlung habe ich gestern bestellt, wehe das taugt nix ;-P
Danke und macht weiter so, ich freue mich auf die nächste Ausgabe!


Finanzwesir sagt am 16. November 2016

Hallo Daniel,
da hast Du recht. Dann kann man das Ganze noch weitertreiben:

  • Habe ich überhaupt Stornokosten? HRS beispielsweise erlaubt ja die extrem kurzfristige Absage. Oft sind Stornokosten auch zeilich gestaffelt. Klar, wenn ich am Flughafen zusammenbreche ist alles zu spät, aber wenn 4 Wochen vor Abreise klar ist: Ich kann nicht fahren, bekomme ich dann einen Teil der Kosten zurück? Kann statt mir jemand anders reisen?
  • Welche Kosten übernimmt die Versicherung überhaupt? Wer an der Uni durch die Prüfung fällt und am 14.9. zur Nachprüfung antreten muss, kann sich das Geld für Flug LH 4711 von FRA nach LAX nicht von der Versicherung zurückholen. Auch eine Scheidung ist kein Grund. Da muss die Alte dann in Gottes Namen mit ins Doppelzimmer oder man schreibt das Geld ab.
  • Habe ich Zusatzkosten (Zeit und Geld), weil ich bestimmte Nachweise besorgen muss, damit die Versicherung zahlt?
  • Was darf dann die Versicherung noch kosten, damit sie einen positiven Erwartungswert hat?

Da eröffnet sich ein weites Feld der Optimierung....

Mehr dazu hier: http://www.finanztip.de/reiseruecktrittsversicherung/

Ich denke, bei "großen" Versicherungen, die man jahrelang haben will, lohnt sich so ein gründliches Vorgehen. Bei einer Reisekostenrücktrittsversicherung dagegen halte ich ein ausgewachsenes Optimierungsverfahren für unwirtschaftlich.
Entweder die eigene Heuristik sagt einem "Abschließen" oder eben nicht.

Gruß
Finanzwesir


ChrisS sagt am 16. November 2016

@ Daniel

"In deiner Rechnung: Die Antrittsswahrscheinlichkeit von 90% bedeutet ein Kostenrisiko von 10% des Reisepreises. Selbst deluxe Versicherungen kosten höchstens 5% des Reisepreises. Die Versicherung hat also einen positiven Erwartungswert und man sollte sie unbedingt abschließen, weil man damit faktisch Geld verdient."

Die Versicherungen werden von doch Leuten konstruiert, die durchaus auch gut rechnen können - und man kann auch annehmen dass die besser über die tatsächlichen Ausfallquoten bescheidwissen als das subjektiv-beeinflussbare persönliche Risiko-Empfinden eines einzelnen Privatmenschen. Da es schlussendlich auch nur profitorientierte Unternehmen sind, würden die wohl kaum auf dauer etwas anbieten können wollen, von denen sie wissen dass sie damit systematisch Geld verlieren.
(abgesehen vielleicht irgendwelche strategischen Gründe, mit denen man sowas aus profitableren Bereichen quersubventioniert)

Wenn also die Reiseversicherung 5% kostet, würde ich schonmal aus Prinzip sehr stark davon ausgehen, dass das Unternehmen im Hintergrund schon ziemlich genau weiß dass die tatsächlichen Inanspruchnahmen definitiv unter 5% liegen.
Und/Oder die andere beliebte Methode (in den Kommentaren ja schon angeklungen), genug Haken und Ösen in die Auslegung einbauen, dass man auch die Zahlungsbelastungen mit etwas Spielraum reduzierend beeinflussen kann.


Dummerchen sagt am 16. November 2016

Hallo ChrisS,

im Prinzip stehe ich auf Deiner Seite: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meist auch. Die andere Seite (Banken, Versicherungen etc.) hat zumeist einen Wissensvorsprung und kennt die Statistiken besser als ich.

Für den einzelnen kann es trotzdem interessant sein, wenn er weiß, dass er persönlich in der Statistik ziemlich weit auf der einen Seite der Glockenkurve steht, sprich ein erhöhtes Risiko hat, die Versicherung in Anspruch zu nehmen.
Fast immer ist es allerdings so, dass die Versicherung versucht, solche Fälle über entsprechende Klauseln wieder aus der Haftung zu kriegen. Wenn das Haus schon brennt, lässt es sich in den seltensten Fällen noch versichern.

Des weiteren halte ich es für ziemlich schwierig, das eigene Risiko eines Schadens so genau zu ermitteln. 2%, 5%, 10%? Auf welcher Datenbasis leite ich denn den Wert für mich persönlich ab?
Habe ich bereits 1000 Reisen gebucht und dabei 100 Mal stornieren müssen (und dabei auch die entsprechenden Umstände gehabt, die zu einer Leistung geführt hätten)? Oder schließe ich von den letzten 10 Urlauben auf eine Prozentzahl? Statistische Signifikanz und so.

Liebe Grüße
Dummerchen


luino sagt am 16. November 2016

Vielen Dank an den Wesir und die zahlreichen Freunde dieser Seiten, die sich ebenfalls kundtun.
Das Thema BU hat mich kürzlich intensiver beschäftigt. Hintergrund: für meine beiden Töchter habe ich jeweils zum Beginn ihrer Ausbildung reflexartig eine BU beim Versicherungsvertreter meines Vertrauens abgeschlossen.
Nun wollte ich den ersten Vertrag an eine der Mädels übergeben, da sie ins Berufsleben eingestiegen ist. Sie wollte aber nicht - "zu teuer, brauche ich nicht, ich bin fit und irgendeine Arbeiten finde ich immer".
Mangels Fachwissen habe ich dann einem Honorarberater konsultiert. Seine erste Frage war: was erwarten Ihre Kinder aus dem Familienvermögen wenn ihnen etwas zustößt oder anders: wer füllt ihnen den Kühlschrank wenn sie selbst es nicht mehr können?
Da unser Familienvermögen einer solchen Belastung nicht standhalten und damit auch unsere Altervorsorge gefährden würde, haben wir entschieden, die BU's der Töchter als "Familienversicherung" zu verstehen und die Kosten dafür zu übernehmen.
Bei entsprechender beruflicher und familiärer Lebenslaufentwicklung können die Kinder später einsteigen. Der Berater hat einen individuellen Vorsorgeplan für beide Mädels erstellt.
Die alten Verträge wurde gekündigt und neue, bedarfsgerechte abgeschlossen. Dieser Schritt brachte eine monatliche Einsparung von ca. 50 EUR. Dazu eine Pflegezusatz auf Risiko (Hallesche OLGAflex.ri = 9 EUR/Mon.) für den Fall, dass es ganz Dicke kommt.
Ob die Kinder nun selbst noch eine Unfall- oder Krankentagegeldversicherung abschließen ist ihnen überlassen. Vielleicht ist unter den Lesern jemand in einer ähnlicher Situation und findet diese Zeilen hilfreich, würde mich freuen.


Joerg sagt am 17. November 2016

"BU oder Nicht BU, das ist hier die Frage ..."

Hi luino,
mit unserer Tochter hatten wir eine aehnliche Diskussion (BU teuer, aber doch abschliessen?).
Persoenlich glaube ich, das mit der BU ist ein (dtsch) Luxusproblem. Weltweit gesehen gibt's extrem wenige abgeschlossene BUs (die meisten auf dieser Welt haben andere Sorgen ...)
Schlimmer als Harz IV wird's bei uns nicht, oder?
Gerade bei Toechtern ist folgendes wahrscheinlich: sie heiraten, gruenden Familie, bekommen (hoffentlich - ich will Enkel :-)) Kinder (also haben Toechter ggfls viele Zeiten in denen sie gar nicht arbeiten).
Bei der Diskussion ging es also ungefaehr so: "was, wenn mir was passiert"?
Passiert schon nix, die meisten BU-Faelle sind zwischen 50 und Rente. "und wenn doch"?
Wenn Pech, sorgt dein Freund/Mann fuer Dich ... "wenn der mich verlaesst"?
dann ziehst Du wieder zu uns ... Ehrlich, so teuer waere das auch nicht, oder? Ist ja meine Tochter ... das Zimmer ist noch da, Essen ist guenstig und bei chronisch Kranken hilft unser Sozialsystem mit ...
Wie das mit den Soehnen ist, die fuer die Enkel sorgen sollen? Muss ich mir dann ueberlegen, wenn's so weit ist ...


Ein Fan sagt am 18. November 2016

Servus beinand,

freut mich, dass auf die Privathaftpflicht so ausführlich eingegangen wurde.
Erwähnt werden sollte aber auch, dass man selbst hier immer unbegrenzt haftet. Also die Deckungssumme des Versicherers möglichst hoch sein sollte. Mir bringt eine 10 Mio. Deckung nichts, wenn es ein 12 Mio.
Schaden ist, denn die letzten 2 Mio. bleiben an mir hängen. Ja ich weiß, es gab noch keinen Privathaftpflichtschaden in der Größenordnung, aber ich bin auch nicht derjenige, der diese Erfahrung machen will.
Da zahle ich lieber < 10 € IM JAHR mehr und hab eine 50 Mio. Deckung (denke mehr gibt es derzeit nicht).
Bündelnachlässe machen im Übrigen bei dem richtigen Versicherer schon Sinn. Wenn die anderen Produkte auch top sind nehme ich die paar Prozent Nachlass gerne mit.

Bitte stellt doch folgende Punkte richtig:

  • "... kannte ich so aus Bayern, musstest Du eine Feuerversicherung abschließen, oder Elementarschadenversicherung heisst das jetzt...!"

  • zum Thema Pflegeversicherung sprecht Ihr über die Pflegetagegeldversicherung. "Die Versicherung muss das was sie auszahlt am Kapitalmarkt erwirtschaften".

  • zu Clark und Co.: "...die sind nicht von der Provision abhängig."

Im Grund gebe ich euch zur Riester- und Rürup recht. Aber mit der pauschalen Aussage, dass das nichts ist sollte man vorsichtig sein. Manche nehmen das als Freifahrtschein garnichts zu machen und schlecht geriestert ist immer noch besser als garkeine Altersversorgung...

Zum Thema "auf alt eingesessene Versicherer verlassen". Viele alt eingesessene Versicherer sind AGs und sollen/müssen Gewinne erwirtschaften, da doch lieber auf einen VVaG zurückgreifen. Also schon auch nach Namen, aber vielleicht auch nach der Rechtsform schauen.

Last but not Least, Versicherung ist nicht gleich Versicherung, also Privathaftpflicht nicht gleich Privathaftpflicht. Welche Leistung dahinter steckt, steht halt immer im Kleingedruckten. Wie beim Autokauf, die Leistung eines Ferraris gibt es nicht zum Preis eines Dacia => Preis-/Leistung eben.

VG und danke für eure Tips.


Brigand sagt am 19. November 2016

Bei den "nice-to-have" Versicherungen, wie z.B. der Reise-Rücktrittskosten-Versicherung wäre interessant zu wissen, welcher Anteil der Beitragseinnahmen an die Versicherten ausgeschüttet wird und wieviel Geld beim Versicherer landet.


Bankenmärchen sagt am 23. November 2016

Eine Berufsunfähigkeitsversicherungen zählt für mich zu den absoluten Basics. Sicherlich ist dieses Versicherungsprodukt unpopulär, da die BU aus meiner Sicht ein Maximum an Intransparenz verkörpert. Einfach eine BU abzuschließen reicht hinten und vorne nicht. Mitunter gibt es 2 wesentliche Faktoren, die man unbedingt bei Abschluss einer BU beachten muss:

  1. Anbieterauswahl - Die Versicherungsbedingungen der einzelnen Anbieter sind komplex und unterscheiden sich teilweise enorm in ihren Leistungen. Absoluter Premiumanbieter ist hierbei die Alte Leipziger.
  2. Vorvertragliche Anzeigenpflicht - Vor Abschluss einer BU sollte die Gesundheitshistorie sehr detailliert aufgearbeitet und dem Antrag beigefügt werden. Welcher Arzt? Warum? Wann?

Wenn man das Projekt "BU" richtig angehen will, sollte man unbedingt einen versierten Makler aufsuchen.


Reinsch sagt am 23. November 2016

@Bankenmärchen: Absolutes Basic? Würde ich jetzt nicht so sehen und eher auf den Einzelfall schauen.

Mir als klassichen Schreibtischtäter (der auch keine Risikosportarten mag) fallen jetzt wenig Erkrankungen ein bei der ich a) diesen Beruf wirklich nicht mehr ausüben kann, b) das auch eine Versicherung akzeptiert und c) ich dann auch noch etwas von einer Rente genießen kann.

Zudem bin ich kinderloser Single und somit nur für mich verantwortlich, kann also sagen: Im Falle des Falles, schlimmer als Harz4 wird's nicht. Oder in diesem Falle dann ja hoffentlich Frühverrentung.

Hab mich daher gegen BU entschieden und packe die gesparten Beiträge lieber ins Depot.


gelegentlicher Leser sagt am 28. November 2016

"Ich habe mir vorgenommen nicht krank zu werden!"

Mann 30 Jahre, Betriebswirt, verh. 2 Kinder, Immobilie finanziert. Hat keine BU-Absicherung. Diagnose vor einer Woche: Krebs......das kann auch einen Bürohengst treffen.


BigMac sagt am 29. November 2016

"Mir als klassischen Schreibtischtäter (der auch keine Risikosportarten mag) fallen jetzt wenig Erkrankungen ein bei der ich a) diesen Beruf wirklich nicht mehr ausüben kann, b) das auch eine Versicherung akzeptiert und c) ich dann auch noch etwas von einer Rente genießen kann."

Diese - pardon- naive Einstellung ist leider weit verbreitet, die Zahlen zeigen eine andere Realität. Psychische Erkrankungen sind der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit, betreffen meistens Arbeitnehmer in Bürojobs und führen im Gegensatz zu vielen körperlichen Erkrankungen häufig zur völligen Berufsunfähigkeit.
Auch von dem anderen Hauptgrund für Berufsunfähigkeit - Herz-Kreislauf - sind mehr Schreibtischtäter betroffen als körperlich arbeitende Menschen.

Gruß,
BigMac


Couponschneider sagt am 29. November 2016

Ich finde Reiserücktrittsversicherungen nicht so schlimm. Man bindet sich ja nicht auf Jahre, sondern ist ja an eine konkrete Reise gebunden. Es ist eine Absicherung gegen einen finanziellen Schaden. Reisen werden Wochen oder Monate im Voraus gebucht. Bis dahin kann da viel passieren. Angenommen, ein Elternteil verstirbt oder man wird krank. Reise fällt dann ins Wasser. Dann ist doch gut, wenn man das Geld zurückbekommt und das Geld für eine andere Reise nutzen kann.

Was die konkreten Konditionen angeht, da kenne ich mich nicht aus. Das muss man im Einzelfall bewerten. Ich weiß auch nicht, ob ein Tod in der nahen Verwandschaft reiserücktrittswürdig ist.


Bankenmärchen sagt am 30. November 2016

@Reinsch: Eine vernünftige BU-Absicherung ist ein klares Muss. Das kann man drehen wie man will. Bei der BU geht es um eine grundsätzliche Absicherung des erarbeiteten Status.
Hast du mal auf den letzten Bescheid der Rentenversicherung geschaut was du für eine Rente erhälst im Falle einer Erwerbsunfähigkeit? Damit möchtest du im schlimmsten Falle den Rest deines Lebens verbringen (müssen). Das würde ich mir beim besten Willen zwei Mal überlegen.


Andrea sagt am 30. November 2016

Mein Mann und ich haben uns damals gegen eine Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden. Gründe: 1) Ich war bei dem Berufseinstieg nach dem Studium schon etwas älter und auch schon ein kleines bisschen gesundheitlich vorbelastet 2) Wir sind als Beamte nach einigen Jahren abgesichert gewesen.

Wir fanden, das Risiko für die paar Jahre am Berufsanfang konnten wir eingehen, und haben uns gesagt, dass wir gegenseitig füreinander einstehen, wenn etwas passiert. So haben wir beide die Prämie für die BU-Versicherung gespart.

Wir haben:

  1. PKV - vorgeschrieben
  2. Haftpflicht - essentiell
  3. Hausrat - da eher hoher Wert des Hausrates

In einem Jahr, als wir eine teure Karibikreise gemacht haben, haben wir eine Reiseversicherung abgeschlossen. Ansonsten, für die normalen Reisen, die nicht so teuer sind, machen wir das nicht. Oft buchen wir sogar selber und nicht pauschal, so dass das Hotel oft auch noch kurzfristig storniert werden könnte.

Eine Rechtsschutzversicherung haben wir nicht, im Zweifelsfall habe ich auch schon einmal auf mein Recht verzichtet und dafür meine Ruhe gehabt. Aber über die Gewerkschaft bin ich beruflich diesbezüglich abgesichert und über den Eigentümerverein bezüglich Wohnungsangelegenheiten.

Insgesamt würde ich so wenige Versicherungen wie absolut nötig abschließen, falls dann wirklich einmal etwas passiert, kann man den Schaden aus den gesparten Prämien meist schon abdecken. Wenn nicht: Shit happens. Das Risiko ist auf jeden Fall klein.


Benni sagt am 30. November 2016

Hallo,

ich würde auch bei einer BU differenzieren und den Bedarf von Fall zu Fall unterschiedlich bewerten.

Fall 1:

Wenn z. B. bei einem verheirateten Ehepaar mit Kindern nur der eine Ehepartner voll Berufstätig ist und der andere Ehepartner seinen Beruf aufgegeben hat, um sich um die Kindererziehung zu kümmern, wäre eine BU sinnvoll. Vor allem, wenn der voll berufstätige Ehepartner deshalb über eine längere Berufserfahrung verfügt und deshalb ein deutlich höheres Gehalt bezieht, als der nicht voll berufstätige Ehepartner beziehen würde, wenn er wieder ins Berufsleben einsteigen würde. Durch die Steuerklasse 3 ist die BU dann vielleicht sogar steuerlich absetzbar.

Fall 2:

Wenn man eine Kreditrate für ein Immobiliendarlehen absichern muss, wäre eine BU sinnvoll.

Fall 3: Fall 1 + Fall 2 (!)

Grüße


Joerg sagt am 01. Dezember 2016

Achtung: "Ueber 90% aller Menschen werden kurz vor Ihrem Tod berufsunfaehig ..." :-)
und "Angeblich 20% aller Berufstaetigen werden bis zum "Ruhestand" berufsunfaehig"

Wer sagt das? Achso, die Versicherungsindustrie ... bzw Nachgeplappere: http://www.n-tv.de/ratgeber/Irrtuemer-zur-Berufsunfaehigkeit-article3794901.html

Leider gibt's keine unabhaengigen Statistiken wie hoch das Risiko tatsaechlich ist, BU zu werden. Auch wegen der schwammigen Definition/fliessenden Grenzen zw. Berufs-/Erwerbsunfaehigkeit(und deren Anteile).

Warum, steht hier von einem anonymen Insider:
http://app.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge-versicherung/berufsunfaehigkeitsversicherung-so-wuerde-ich-keine-versicherung-abschliessen/14676672-3.html

Und was machen die Anderen? Angeblich sicherten sich 2010 nur ~ 20% gegen BU ab:
http://www.sueddeutsche.de/geld/berufsunfaehigkeit-nur-jeder-fuenfte-ist-geschuetzt-1.985790


Vercingetorix sagt am 05. Dezember 2016

| Privathaftpflichtversicherung:
Was für eine Deckungssumme würdest du/ihr Wählen für einen Single?
Ein Freund der Versicherungsvertreter oder -Versicherungsmakler ist (kenne den Unterschied nicht) hat mit eine Privathaftpflichtversicherung angeboten mit einer Deckungssumme von 1,5 Mio.€.
Ist dies Zuwenig?
Er hat auch noch nichts von einer Haftungsausfalldeckung gehört. Er ist auch noch sehr jung so um die 22 so wie auch ich mit 25. Selbstbehalt wäre Null, gilt Weltweit und Kostet 90€ pro Jahr
Wenn jemand Erfahrungen hat die er mit mir teilen könnte währe ich dankbar.
Habe diese Frage auch schon hier http://finanzglueck.de/interview-versicherungsfuchs-teil-2/#comment-2096 gestellt und verlinke es hier mal

Grüße aus Österreich (hoffe wir in Österreich sind mit den Versicherungen halbwegs vergleichbar, was ja bei den Steuern nicht zutrifft) Vercingetorix


Julian sagt am 06. Dezember 2016

Meiner Ansicht nach ist das definitv zu wenig. Bei "nur" einem Haftungsfall mit der Folge der dauerhaften Berufsunfähigkeit einer anderen Person, für die man dann einzustehen hat, ist man schon locker überhalb dieser Deckungssumme - der durchschnittliche Akademiker in Deutschland verdient in seinem Arbeitsleben etwa 2 Mio. Euro.

Die Huk24 beispielsweise hat in ihrem Basistarif 5 Mio. Euro Deckungssumme, das scheint mir ein vernünftiger Minimalwert zu sein, auch wenn ich selbst eine größere Deckungssumme gewählt habe. Da die Kosten für eine höhere Deckungssumme nur marginal höher liegen, scheint mir hier kein sinnvolles Sparpotential zu bestehen.

Haftungsausfalldeckung = Forderungsausfalldeckung? Erscheint mir prinzipiell sinnvoll zu sein, es ist immer wieder erstaunlich, wieviele Personen keine Haftpflicht abgeschlossen haben. Es kommt allerdings auf die Kosten einer solchen Versicherung an.
Relevant ist weiterhin, dass (jedenfalls bei den mir bekannten deutschen) Forderungsausfalldeckungsklauseln vorausgesetzt wird, dass der Anspruch gegen den Dritten gerichtlich festgestellt wird und sich in der Zwangsvollstreckung die Erfolglosigkeit der Befriedigung zeigt. Die Forderungsausfallversicherung ist damit kein Rundum-Sorglos-Paket, sondern setzt damit ein (idR) langwieriges risikoreiches (und kostspieliges) Gerichtsverfahren voraus, das man zunächst auf eigene Kosten (und Nerven) betreiben muss.

Soweit die Einschätzung eines Juristen.


Capri sagt am 06. Dezember 2016

Haftpflicht so hoch wie möglich. Da geht es dann nur um wenige euro unterschied im jahr. Wenn du dann einen 10 mio schaden verursachst, aber nur 5 millionen gedeckt sind, hättest du dir die haftpflicht auch gleich sparen können.

1,5 mio sind ein absoluter witz.


Vercingetorix sagt am 07. Dezember 2016

Mein Freund hat nochmal nachgefragt und herausgefunden das es so etwas wie eine Haftungsausfalldeckung in Österreich nicht gibt(zumindest seiner Aussage nach)
Er hat mir jetzt einen anderen Versicherungsanbieter besorgt bei dem der Beitrag niedriger ist, die Leistungen gleich und die Deckungssumme sogar höher ist (5 Millionen)
Ist schon auch irgendwie lustig das er nun ein Angebot gefunden hat das billiger und mehr Leistung beinhaltet als sein erster Vorschlag aber naja….
Nachdem ich jetzt im Internet etwas gesucht habe konnte ich kaum eine Haftpflichtversicherung in Österreich finden die mehr als 7,5 Mio. Deckungssumme anbietet. Sieht so aus als wie wenn es scheinbar nicht mehr gibt!!
Denke ich werde die mit 5 Mio. nehmen da die Konditionen gut aussehen.

Grüße aus Österreich
Vercingetorix


Dummerchen sagt am 07. Dezember 2016

Hallo Vercingetorix,

wäre dein Freund mein Freund, wäre ich spätestens jetzt etwas vorsichtig.

Erst bietet er dir ein "bescheidenes" Produkt an und plötzlich kann er nachbessern. Ob das mit der Ausfalldeckung stimmt, würde ich auch mal vorsichtig anzweifeln: https://www.keinesorgen.de/produkte/privathaftpflicht/ (Keine Produktempfehlung!) Ich denke demnach schon, dass es das auch in Österreich gibt.

Denkst du wirklich, dass du an eine seriöse Beratung geraten bist?

Liebe Grüße
Dummerchen


Tom sagt am 12. Dezember 2016

Das mit der Reise(rücktritts)versicherung ist noch mal eine ganz andere Hausnummer, wenn man kleine Kinder hat...Wir leben im Ausland und hätten seit 2012 ca. 3000-3500 EUR in den Sand gesetzt da wegen Krankheit der Kinder einige Reisen bzw. Flüge ins Wasser gefallen wären. Die ca. 100 EUR die wir p.a. für die Reiseversicherung abdrücken, hat sich bereits mehrmals amortisiert. Wie gesagt, es kommt eben auch auf die Wahrscheinlichkeit eines Schadenfalles an ;) LG Tom


Vercingetorix sagt am 10. Januar 2017

Danke für eure Hilfe.
Habe jetzt festgestellt dass das Angebot von Haftpflichtversicherungen in Österreich nicht einmal annähernd mit Deutschland mithalten kann. Dies ist vermutlich wegen des höheren Volumens in Deutschland. So etwas wie eine Ausfalldeckung scheint es in Österreich sowieso gleich gar nicht zu geben egal um welches Geld und die Tarife sind um VIELES teurer bei uns. Leider ist es als Österreicher nicht möglich eine Versicherung in Deutschland abzuschließen, da der Wohnsitz in Deutschland sein müsste und daher ist die Lösung von Dummerchen auch nicht möglich. Nach anfrage bei der einer Versicherung die es in Österreich UND Deutschland gibt ob es möglich wäre einen deutschen Tarif zu bekommen wurde mit gesagt das dies auch nicht möglich sei.
Muss mich also scheinbar mit unserem jämmerlichen Angebot zufrieden geben.
Trotzdem Danke für eure Hilfe!!

Grüße aus Österreich


christine sagt am 17. Februar 2017

Zu Riester: Ich arbeite Teilzeit bekomme die Zulage unserer 2 Kinder und meine. Der Eigenanteil ist 60€ im Jahr, das könnte sich lohnen bis ich in Rente gehe. Mein Einsatz ist nicht sehr hoch die Rendite Aussichten zur Zeit noch klasse ( Zulage)


Capri sagt am 26. März 2017

Albert,

Du hast selber eine BU Versicherung. Wie bist Du das damals angegangen? Ich habe schon einige Stunden in das Thema investiert und auch nach Versicherungsmaklern recherchiert. Kann mich mangels Kontakte nur auf Internetbewertungen berufen. Versuche auf diesen Wege den passenden Versicherungsmakler zu finden, wirklich befriedigend ist das nicht bzgl. "Risiko ausschließen an einen unqualifizierten Makler zu geraten".

Ein Honorberater beruhigt mich auch nicht wirklich, zu mal hier das Honorar "weg ist" . Es gibt leider keine qualifzierten Zertifikate für das Thema. Der Makler muss wenigstens noch ca. 5 Jahren bangen in denen er die Courtage zurückzahlen muss.

Danke & Gruß


Finanzwesir sagt am 27. März 2017

Hallo Capri,
ich habe keine BU, denn ich bin zu alt. Als ich jung war und in den Beruf eingestiegen bin, gab es noch eine rudimentäre staatliche Versorgung und wer nicht mehr konnte oder wollte oder sollte, wurde großzügig im greisen Altern von 55+ in die Rente entlassen. Abschläge gabe es kaum, das war mehr so eine "Brutto-für-netto"-Sache.
Also kein Thema für einen jungen Menschen. Als es dann ein Thema wurde, war ich mehr oder minder unversicherbar zu alt. Das hätte sich einfach nicht gelohnt. Wegen eines Anbieters, schau Dir mal http://www.helberg.info/ an. Ich kenne ihn nicht persönlich (habe ihn aber mal bei einer Veranstaltung erlebt), und sein Blog macht einen vernünftigen Eindruck.
Ich weiß nicht, ob er der Richtige für Dich ist. Aber Du kannst ja mal anrufen und mit ihm reden.

Gruß
Finanzwesir


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